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Pandemie erschwert Integration zusätzlich

DIHK-Umfrage zeigt aber ungebrochenes Interesse der Betriebe
Geflüchtete mit Mundschutz

Auch ohne die Einschränkungen durch Covid-19 ist die Eingliederung geflüchteter Menschen in Beruf und Ausbildung oft kein Kinderspiel

© CocoSan / E+ / Getty Images

Trotz der besonderen Herausforderungen durch Corona unterstützen die IHK-Flüchtlingskoordinatorinnen und -koordinatoren sowie die Willkommenslotsinnen und -lotsen weiterhin engagiert die Betriebe bei der Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Beschäftigung. Das belegt eine im August 2021 fertiggestellte DIHK-Umfrage unter verschiedenen Wirtschaftsorganisationen.

Für die Erhebung hatte der DIHK mehr als 70 Industrie- und Handelskammern (IHKs), Handwerks- sowie Landwirtschaftskammern und Bildungsträger zu deren Integrationsarbeit befragt.

Der Rechtsrahmen wirft die meisten Fragen auf

Dabei zeigte sich, dass – ungeachtet der pandemiebedingten Schwierigkeiten – der größte Informations- und Beratungsbedarf der Unternehmen nach wie vor die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Einstellung von Geflüchteten betrifft: 43 Prozent der befragten Institutionen nennen in diesem Zusammenhang Fragen zu Aufenthaltsstatus und Bleibeperspektive, Identitätsklärung, Beschäftigungserlaubnis sowie Ausbildungsduldung. An zweiter Stelle folgen Anliegen rund um die Sprachförderung, bei denen 30 Prozent der IHKs und anderen Institutionen den Betrieben vor Ort unter die Arme greifen.

An diesen beiden Stellschrauben sollte künftig gedreht werden: Mehr Planungssicherheit bei der Einstellung von Geduldeten und Asylbewerbern und eine bessere fachsprachliche Förderung könnten den Unternehmen am ehesten bei ihren Integrationsbemühungen helfen.

Sprachförderung ist ausbaufähig – durch Digitalisierung und Kooperation

Durch die Lockdowns wurden die Sprachkurse vielfach unterbrochen und die Integrationsfortschritte dadurch gebremst. Eine gute Sprachförderung ist aber von besonderer Bedeutung für eine erfolgreiche Integration im Betrieb. Zwei Drittel der Befragten schätzen das Angebot an berufsbezogenen Deutschsprachkurse als nicht ausreichend ein.

Die Corona-Pandemie hat die Situation zwar einerseits verschärft, andererseits aber gleichzeitig deutlich gemacht, dass die Digitalisierung wichtige Impulse setzen kann. Insgesamt sollte der Ausbau des digitalen Sprachkursangebots, das während der Corona-Lockdowns eingeführt wurde, weiterentwickelt und zum Dauerformat gemacht werden.

Darüber hinaus wären neben einer Erweiterung der branchen- und berufsspezifischen Inhalte und einer zeitlichen Flexibilisierung des Sprachkursangebots eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Sprachkursträgern und Berufsschulen sowie bundesweite oder regionsübergreifende Sprachkurse hilfreich, die fortlaufend und unabhängig von der Teilnehmeranzahl – beispielsweise in digitaler Form – angeboten werden könnten.

Corona fordert Betriebe ...

Die Covid-19-Pandemie stellte die Unternehmen vor allem mit Blick auf die technische Ausstattung der Geflüchteten für das mobile Arbeiten oder den Fernunterricht vor enorme Herausforderungen. Darüber hinaus erwiesen sich die eingeschränkte Erreichbarkeit der Behörden, die erschwerte Kontaktaufnahme zu passenden Kandidaten aufgrund Lockdowns und die Unterbrechung von Integrations-/Unterstützungsmaßnahmen als problematisch.

Die größte Herausforderung für die Unternehmen war in der Pandemie die technische Anbindung der Azubis

© DIHK e.V.

... wie auch Geflüchtete

Knapp 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Geflüchtete stärker von den Auswirkungen der Coronapandemie betroffen sind als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne Fluchthintergrund. Das liegt zum einen an der oft mangelnden technischen Ausstattung, zum anderen daran, dass Geflüchtete aufgrund ihrer Tätigkeitsprofile häufiger von Personalabbau und Kurzarbeit betroffen sind.

Auch seitens der Geflüchteten lag die Hauptschwierigkeit bei PC, WLAN & Co.

© DIHK e.V.

Integrationsanstrengungen werden fortgesetzt

Trotz schwieriger Wirtschaftslage in der Corona-Zeit lässt das Interesse der Unternehmen an den Angeboten zur Integration von Geflüchteten aber nicht nach. 55 Prozent der Befragten schätzen das Interesse als hoch oder eher hoch ein. Die IHKs haben ihr Angebotsspektrum an die Anforderungen der Corona-Pandemie angepasst und größtenteils digitalisiert.

Um die Integrationsbemühungen der Unternehmen besser zu unterstützen, wünschen sich Unternehmen von der Politik und den Behörden insbesondere mehr Pragmatismus und Planungssicherheit bei der Einstellung von Geduldeten und Asylbewerbern sowie eine verbesserte fachsprachliche Förderung.

Hier gibt es die detaillierten Umfrageergebnisse zum Download:

Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Beschäftigung (PDF, 1 MB)

Kontakt

Anne Courbois, Referatsleiterin Integration, Vielfalt, Familie in der Arbeitswelt
Anne Courbois Referatsleiterin Integration, Vielfalt, Familie in der Arbeitswelt

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Porträtbild Daphne Grathwohl, Referatsleiterin Strategische Themenplanung und Qualitätssicherung
Daphne Grathwohl Referatsleiterin Mitgliederkommunikation und Interne Kommunikation | Pressesprecherin

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