Nord- und Lateinamerika gehören zu den wichtigsten Handelspartnern der deutschen Wirtschaft. Die DIHK-Umfrage "Going International" zeigt, dass sich mehr als die Hälfte der befragten auslandsaktiven Unternehmen in Kanada, den USA und in Mexiko engagieren.
Nord- und Lateinamerika
Wirtschaftspartner im WestenMit Argentinien, Brasilien, Kanada, Mexiko und den USA stammen 5 der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G 20) aus dem Doppelkontinent. Sie generierten im Jahr 2017 nach Zahlen des Internationalen Währungsfonds 22 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes.
Handelspolitik im Fokus
Entsprechend haben wirtschafts- und handelspolitische Unregelmäßigkeiten unmittelbare Auswirkungen auf deutsche Unternehmen. Die neue Handelspolitik der US-Regierung ist deshalb von großem Interesse für die deutsche Wirtschaft. Die DIHK beobachtet die aktuellen Entwicklungen sehr genau. Sie zeigt aber vor allem die langfristigen Perspektiven für deutsche Unternehmen auf diesem Markt auf und informiert über die Potenziale.
Das Freihandelsabkommen zwischen EU und Mercosur kann neue Möglichkeiten eröffnen. Große Chancen sehen deutsche Betriebe in der Landwirtschaftstechnologie, in der Rohstoffgewinnung und -aufbereitung sowie im Bereich der Industrie 4.0.
Die Volkswirtschaft Brasiliens scheint sich von der Rezession der letzten Jahre zu erholen. Das bietet zusätzlich zum Mercosur-Abkommen neue Anreize für deutsche Unternehmen, in diesem großen Markt zu investieren. Das Exportvolumen könnte sich ebenfalls signifikant erhöhen, erwartet die DIHK. Auch andere Länder Lateinamerikas werden als Handels- und Investitionsstandorte zunehmend interessant.
Allerdings hat die Corona-Krise im Jahr 2020 die Volkswirtschaften des Doppelkontinents hart getroffen. Das BIP in den USA sank um 3,7 Prozent (Quelle: IWF), in Lateinamerika sogar um 9,1 Prozent (Quelle: CEPAL). Für das laufende Jahr 2021 wird eine Erholung erwartet.
Regionalinitiative
Die Spitzen- und Regionalverbände der deutschen Wirtschaft haben sich gemeinsam mit den deutschen Auslandshandelskammern in Lateinamerika zur Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft (LAI) zusammengeschlossen, um die wirtschafts- und handelspolitischen Interessen deutscher Unternehmen gegenüber der Bundesregierung und den Regierungen der lateinamerikanischen Staaten zu vertreten. Der LAI gehören derzeit die DIHK, der BDI, der Bankenverband, der Bundesverband Groß- und Außenhandel, der Lateinamerikaverein, der Lateinamerika-Ausschuss der deutschen Wirtschaft und die AHKs in Lateinamerika an. Die Initiative wird koordiniert von der DIHK.
AHKs – Kompetenter Partner vor Ort
Das Netz der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) unterstützt Unternehmen weltweit mit Beratung und Informationen. Die AHKs verfügen über langjährige Erfahrungen auf den Auslandsmärkten und stehen Unternehmen als zuverlässiger Partner beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten zur Seite.