Um 0,9 Prozent übertrafen die Einnahmen aus den Gemeinschaftssteuern den Wert des Vorjahresmonats. Vor allem die Lohnsteuer weist im Vergleich zum Juli 2021 ein kräftiges Minus von 9,0 Prozent aus. Ursache sind hierfür vor allem die Entlastungsmaßnahmen, die im Juli verstärkt in den Lohn- und Gehaltsabrechnungen berücksichtigt wurden. Bemerkenswert ist die deutliche Steigerung der Einnahmen aus den nicht veranlagten Steuern vom Ertrag mit 87,5 Prozent, die ihre Ursache in hohen Dividendenausschüttungen haben. Die Bundessteuern realisierten im Juli ein Einnahmeplus von 0,8 Prozent. Deutlich gingen die Einnahmen aus den Ländersteuern mit 16,7 Prozent zurück. Das liegt vor allem an einem kräftigen Rückgang der sehr volatilen Erbschaftsteuer (-29,9 Prozent), aber auch einem nun schon einige Monate andauernden Rückgang der Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer (-15,2 Prozent).
Verteilung auf Bund, Länder und Gemeinden
Die Steuereinnahmen des Bundes nach Verrechnung von Bundesergänzungszuweisungen verzeichneten bis einschließlich Juli 2022 einen Zuwachs von 16,3 Prozent gegenüber dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums 2021. Die Länder verbuchten in diesem Zeitraum einen Zuwachs von 16,6 Prozent. Die Einnahmen der Gemeinden aus ihrem Anteil an den Gemeinschaftssteuern liegen Ende Juli 2022 um 8,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Insgesamt liegen die Einnahmen bisher für alle drei Ebenen – Bund, Länder und Gemeinden – deutlich über der Steuerschätzung von Mai 2022. Angesichts der erheblichen Unsicherheiten über die weitere konjunkturelle Entwicklung kann weiterhin keine sichere Prognose über die Entwicklung im Jahresverlauf gestellt werden.