Das Aufkommen der Gemeinschaftsteuern stieg um 9,7 Prozent. Maßgeblich hierfür war der starke Aufwuchs beim Lohnsteueraufkommen, dessen wirtschaftliche Basis vor allem die anhaltend hohe Beschäftigung ist. Bei den unternehmensbezogenen Steuerarten wie Körperschaftsteuer und veranlagter Einkommensteuer kam es zu einem Rückgang, der nach Aussage des Bundesfinanzministeriums seine Grundlage im unterjährigen Veranlagungsgeschehen hat.
Die Steuern vom Umsatz generierten im Oktober 2022 Mehreinnahmen im Vergleich zum Vorjahresmonat in Höhe von 8,3 Prozent. Getrieben wurde dieser Aufwuchs vor allem durch eine starke Zunahme der Einfuhrumsatzsteuer aufgrund der stark gestiegenen Importpreise. Da die Einfuhrumsatzsteuer als Vorsteuer bei der (Binnen-)Umsatzsteuer abgezogen wird, ergibt sich dadurch ein dämpfender Effekt auf die Einnahmen aus der Binnenumsatzsteuer.
Die Bundessteuern realisierten im Oktober um acht Prozent niedrigere Einnahmen als im Oktober 2021, im Wesentlichen getrieben durch die Entlastungswirkung bei der Energiesteuer vom Sommer, die sich mit mehrmonatiger Verspätung im Aufkommen bemerkbar macht. Parallel zum Anstieg der Lohnsteuereinnahmen erhöhten sich aufgrund der gestiegenen Bemessungsgrundlage auch die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag um 14,8 Prozent. Kräftig zurück gingen erneut die Einnahmen aus den Ländersteuern mit einem Minus von 21,2 Prozent im Vergleich zum Oktober 2021. Maßgeblich dafür sind geringere Einnahmen bei der Erbschaftsteuer (-14,7 Prozent) und vor allem bei der im letzten Jahr noch sehr aufkommensstarken Grunderwerbsteuer (-26,0 Prozent).
Verteilung auf Bund, Länder und Gemeinden
Die Steuereinnahmen des Bundes nach Verrechnung von Bundesergänzungszuweisungen verzeichneten bis einschließlich Oktober 2022 einen Zuwachs von 11,5 Prozent gegenüber dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums 2021. Die Länder verbuchten in diesem Zeitraum ein Plus von 10,0 Prozent. Die Einnahmen der Gemeinden aus ihrem Anteil an den Gemeinschaftsteuern liegen Ende Oktober 2022 um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Die Einnahmen für Bund und Länder liegen zum Ende Oktober 2022 weiterhin über dem Niveau der am 27. Oktober 2022 aktualisierten Steuerschätzung.