Pfadnavigation

Beispiel Bodensee: Der Rotmilan und die Windkraftanlagen

Am Standort "Stettener Höhe" nahe dem Bodensee betreibt die solarkomplex AG seit 1998 drei Windkraftanlagen. Die EEG-Vergütung ist Ende 2020 abgelaufen. Ein Repowering wäre möglich, da die umgebenden Gemeinden Stetten, Watterdingen und Leipferdingen weit genug entfernt und die Bestandsanlagen dort akzeptiert sind.

Das Problem ist hier wie an vielen anderen Standorten der Rotmilan. Der Greifvogel hat sich in den vergangenen Jahren in ganz Baden-Württemberg und auch in der unmittelbaren Nachbarschaft zu Windkraftanlagen erfolgreich vermehrt. Bis zu 15 Rotmilane kreisen um die bestehenden Anlagen. In unserem Interview mit solarplex-Vorstand Bene Müller erfahren Sie mehr über die Hintergründe.

Am Standort Bonndorf, Landkreis Waldshut, konnte dasselbe Phänomen beobachtet werden: In der Nachbarschaft von zwei Anlagen hat sich ebenfalls die Rotmilan-Population deutlich vergrößert – obwohl dieser Vogel seine Beuteflüge in der Regel in einer Höhe von 40 bis 60 Metern unternimmt, also exakt auf der Rotorkreisebene der Bestandsanlagen.

Bei den modernen, großen Anlagen liegt die Unterkante der Rotorblätter mindestens 100 Meter über dem Boden und damit deutlich oberhalb der typischen Flugebene des Rotmilans.

In Bonndorf wurde ein geplanter Windpark mit drei neuen Anlagen aufgegeben, weil das zuständige Landratsamt Waldshut die Genehmigungsfähigkeit mit Verweis auf die hohe Zahl der Rotmilane abgelehnt hatte.