Im Vergleich der Wirtschaftszweige bilden die Industriebetriebe das Schlusslicht bei der Einschätzung ihrer aktuellen Geschäftslage. Das ermittelte der DIHK in einer Sonderauswertung seiner Konjunkturumfrage Herbst 2020. Grundlage sind die Antworten von mehr als 8.000 Industrieunternehmen.
Demnach melden 23 Prozent der Industriebetriebe gute, 33 Prozent schlechte Geschäfte. Damit liegen sie deutlich hinter der Gesamtwirtschaft zurück: Über alle Branchen hinweg berichten 28 Prozent der Unternehmen von guten und 29 Prozent von schlechten Geschäften.
Die Pandemie drückt auf Beschäftigung und Investitionen
Negativ bemerkbar machen sich in der deutschen Industrie vor allem das schwache Exportgeschäft in wichtigen Weltmärkten und auslaufende Nachholeffekte. Das drückt auch auf die Beschäftigungs- und Investitionsabsichten der Industrieunternehmen: Im Schnitt wollen sie nicht nur weniger investieren als die Betriebe in der Gesamtwirtschaft, sondern auch weniger Personal einstellen.
Die dominierenden Motive für Investitionen sind in allen Hauptgruppen der Industrie Ersatzbedarf und Rationalisierung. Der Auf- und Ausbau von unternehmerischen Standorten in Deutschland tritt im Vergleich zu den Vorumfragen in den Hintergrund (22 Prozent, Herbst 2019: 27 Prozent).
Insgesamt geben 68 Prozent der Industrieunternehmen die Inlandsnachfrage als Top-Geschäftsrisiko an. 62 Prozent der exportierenden Industrieunternehmen nennen zudem die Auslandsnachfrage als eine der größten Gefahren.
Kfz und Maschinenbau verlieren deutlich, ..
Besonders negativ fällt im Vergleich der Industriebranchen das Lagebild der Kfz-Industrie (minus 23 Punkte) und des Maschinenbaus (minus 25 Punkte) aus. Knapp die Hälfte der Kfz- und Maschinenbauer plant, im kommenden Jahr weniger zu investieren (Gesamtwirtschaft: 34 Prozent).
... Pharma investitionsfreudiger
Deutlich besser sieht es dagegen in der Pharmabranche aus. Hier wird die Lage überwiegend positiv bewertet. 33 Prozent der Pharmaunternehmen beabsichtigen, mehr zu investieren. Kaum eine andere Branche plant aktuell mit höheren Investitionsbudgets.
Bei den Geschäftserwartungen zeigt sich jedoch ein ungewisses Bild: Die Zahl der Unternehmen, die in den kommenden zwölf Monaten von einer Besserung der Geschäftslage ausgehen (23 Prozent), hält sich in etwa die Waage mit jenen, die eine Verschlechterung erwarten (20 Prozent).
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