"Die Woche in Brüssel"

Was passiert in Europaparlament & Co.? Im Editorial des "Bericht aus Brüssel" informiert Freya Lemcke, Leiterin des DIHK-Büros Brüssel, über die neuesten Entwicklungen. In dieser Woche in Brüssel: Im Fokus: DIHK-Konjunkturumfrage: Unternehmen erleben bislang keine Aufbruchstimmung – Europäisches Parlament der Unternehmen: Wirtschaft fordert Trendwende in Brüssel

Die Woche in Brüssel: DIHK-Konjunkturumfrage: Unternehmen erleben bislang keine Aufbruchstimmung +++ Europäisches Parlament der Unternehmen: Wirtschaft fordert Trendwende in Brüssel

Die erhoffte Trendwende bleibt aus: Die deutsche Wirtschaft tritt weiter auf der Stelle. Nach wie vor überwiegen die pessimistischen Stimmen in den Betrieben. Das zeigt die DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2025. Sie bildet die Geschäftslage und die Erwartungen von rund 23.000 Betrieben aus allen Branchen und Regionen ab. "Während der Sommermonate hat sich die Lage nicht verbessert, im Gegenteil: Die Stimmung hat sich erneut leicht eingetrübt", sagt DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov bei der Vorstellung der Ergebnisse. 

Trotz neuer wirtschaftspolitischer Impulse und Reformankündigungen bleibt die Stimmung in der Wirtschaft gedrückt. "Die Regierung hat die richtigen Themen erkannt, aber noch nicht die notwendige Schlagkraft entwickelt", sagt Melnikov. "Nach drei Jahren ohne Wachstum brauchen wir mehr als Symbolpolitik." Es fehle weiterhin an spürbarer Entlastung und konkreten Verbesserungen im Alltag der Betriebe.

Auch das internationale Umfeld sorgt für zusätzlichen Druck. Dem Welthandel droht Stagnation, während Konkurrenten in Asien an Dynamik gewinnen. "In einem solchen Umfeld wird der Wettbewerb noch härter", so Melnikov. Die Politik muss ihren Reformkurs nun konsequent weiterverfolgen: "Der Weg aus der Krise ist mühsam und steinig und er führt nur über konkrete Reformen".

Am 4. November kamen 700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa beim Europäischen Parlament der Unternehmen (EPdU) in Brüssel zusammen. Für einen Tag schlüpften sie in die Rolle der Europaabgeordneten, um ihre Anliegen direkt mit führenden Vertretern der EU-Institutionen zu diskutieren. Ihr Hauptanliegen war die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Die Unternehmerinnen und Unternehmer zeigten trotz schwieriger geopolitischer Lage Gestaltungswillen und präsentierten konkrete Ideen. Ihre zentrale Forderung an die Politik lautete: Mehr Unterstützung, deutlich weniger Bürokratie und eine wirksamere wirtschaftspolitische Agenda für Europa. Lesen Sie mehr dazu in unserem Thema der Woche.

Was wird diese Woche wichtig? Am 13. und 14 November treffen sich die EU-Finanzministerinnen und -minister zum Rat "Wirtschaft und Finanzen". Auf der Agenda stehen unter anderem die Themen Energiebesteuerung, Vereinfachung von EU-Vorschriften und die G20-Tagung. 

Ihre Freya Lemcke