Neue Märkte erschließen, Projekte umsetzen und verlässliche Partner finden: Mit dem Projekt Business Scouts for Development unterstützt die DIHK deutsche Unternehmen bei wirtschaftlichem Engagement in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das Angebot ist praxisnah, individuell ausgerichtet und eng mit Partnern der Entwicklungszusammenarbeit vernetzt.
Die Business Scouts for Development sind erfahrene Ansprechpersonen, die bei der DIHK, den Industrie- und Handelskammern sowie den Auslandshandelskammern eingesetzt sind. Sie verbinden außenwirtschaftliche Expertise mit entwicklungspolitischem Know-how und unterstützen Unternehmen dabei, tragfähige Geschäfts- und Projektideen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu realisieren.
Das Angebot richtet sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen, die sich erstmals international engagieren oder bestehende Auslandsvorhaben weiterentwickeln möchten. Auch Unternehmen mit Interesse an nachhaltigen Geschäftsmodellen, Investitionen oder Qualifizierungsprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern profitieren von der Beratung. Ein entwicklungspolitischer Hintergrund ist dabei keine Voraussetzung; entscheidend ist das konkrete unternehmerische Vorhaben.
Welche Unterstützung bieten die Business Scouts?
Orientierung und Erstberatung
Die Business Scouts unterstützen Unternehmen dabei, erste Projektideen zu strukturieren und passende Länder, Märkte und Kooperationsformen zu identifizieren. Gemeinsam mit den Unternehmen klären sie, welche nächsten Schritte sinnvoll sind und welche Unterstützungsangebote grundsätzlich infrage kommen.
Projektentwicklung
Auf dieser Basis begleiten die Business Scouts die Weiterentwicklung konkreter Vorhaben. Sie beraten zur Ausgestaltung von Projekten und zu möglichen Kooperationsmodellen, etwa im Rahmen von Public-Private-Partnerships.
Förderung und Finanzierung
Ein zentraler Bestandteil der Beratung ist die Orientierung im Förder- und Finanzierungsumfeld. Die Business Scouts informieren über geeignete Programme der Entwicklungszusammenarbeit und zeigen auf, welche Finanzierungsinstrumente für Investitions- oder Ausbildungsprojekte genutzt werden können. Zudem stellen sie den Kontakt zu den jeweils zuständigen Förderinstitutionen her.
Zusammenarbeit mit starken Partnern
Das Projekt Business Scouts for Development beruht auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit.
Ein zentraler Partner ist die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE), die als gemeinsame Anlaufstelle von Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und BMWK Unternehmen zu Fragen des wirtschaftlichen Engagements in Entwicklungs- und Schwellenländern berät.
Bei der AWE angesiedelt ist zudem der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte, der Unternehmen bei der Umsetzung menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltsprozesse entlang globaler Wertschöpfungsketten unterstützt.
Darüber hinaus arbeiten die Business Scouts mit Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit wie Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), DEG und sequa sowie mit dem weltweiten Netzwerk der Auslandshandelskammern zusammen. Die DIHK nimmt dabei eine koordinierende Rolle ein und sorgt dafür, dass Unternehmen zielgerichtet an die passenden Partner vermittelt werden.
Themenfelder und Projekte
Investitions- und Marktprojekte
Die Business Scouts unterstützen Unternehmen bei Investitions- und Markterschließungsvorhaben, etwa beim Aufbau von Produktionsstätten, der Entwicklung lokaler Wertschöpfungsketten oder dem Eintritt in neue Märkte in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Berufsbildung und Qualifizierung
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Vorhaben in der beruflichen Bildung. Dazu zählen Ausbildungs- und Qualifizierungsprojekte, Berufsbildungspartnerschaften (zum Beispiel in Mexiko) sowie der Aufbau praxisnaher Ausbildungsstrukturen vor Ort.
Nachhaltige Energieversorgung
Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ist eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung. In Schwellen- und Entwicklungsländern steigt der Energiebedarf kontinuierlich, getrieben durch Bevölkerungswachstum und verbesserte Lebensbedingungen. Besonders erneuerbare Energien gewinnen dabei an Bedeutung und eröffnen deutschen Unternehmen attraktive Geschäftsmöglichkeiten.
Vor diesem Hintergrund engagiert sich die IHK-Organisation im Rahmen der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Mit dem Projektentwicklungsprogramm (PEP) werden deutsche Unternehmen beim Einstieg in neue Wachstumsmärkte unterstützt.
In enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Auslandshandelskammern (AHKs) in Südostasien und Subsahara-Afrika fördert das PEP Unternehmenspartnerschaften zwischen deutschen und lokalen Unternehmen. Darüber hinaus begleitet das Programm die verschiedenen Phasen der Marktpositionierung und der Projektentwicklung langfristig.
Digitalisierung
Die Digitalisierung nimmt in Unternehmensprozessen, in der Lieferkette oder als Geschäftsmodell weltweit einen immer höheren Stellenwert ein. Die Allianz "Make IT" treibt die Entwicklung mit Unterstützung der AHKs voran.
Innovative Lösungen und neue digitale Technologien kommen mittlerweile vielfach aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Das BMZ fördert deshalb im Rahmen der Make-IT-Allianz gemeinsam mit der Digitalwirtschaft sowie ausgewählten Akteuren und Interessengruppen die Gründerszene von Technologieunternehmen vor Ort und versucht, sie nach Deutschland zu vernetzen.
Ziel ist es, zu einem inklusiven und nachhaltigen Wirtschaftswachstum beizutragen. Die Delegationen der deutschen Wirtschaft in Kenia und Nigeria unterstützen die Allianz bei den ersten Pilotvorhaben zum Aufbau von Kooperationen zwischen deutschen, nigerianischen und kenianischen Tech-Start-ups.
Kammer- und Verbandspartnerschaften
Darüber hinaus begleiten die Business Scouts Projekte zur Stärkung wirtschaftlicher Strukturen. Hierzu gehören Kammer- und Verbandspartnerschaften (zum Beispiel mit dem Westbalkan) ebenso wie Maßnahmen zum Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen wirtschaftlichen Institutionen.
Marktinformationen
"Neue Märkte – Neue Chancen": Die deutsche Außenwirtschaftsagentur Germany Trade and Invest (GTAI) bietet mithilfe der AHKs und der GIZ Orientierung für deutsche Unternehmen.
Gemeinsam mit den AHKs und der GIZ erstellt und publiziert die GTAI Marktinformationen zu ausgewählten Schwellen- und Entwicklungsländern. Wesentliche Daten und Fakten zu den Märkten werden dabei auch bei den AHKs abgefragt.