Volker Treier_Reaktion

Das EU-Mercosur-Abkommen muss zügig ratifiziert werden

Dazu sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier:

„Nach mehr als 25 Jahren Verhandlungen erwarten die Unternehmen in Deutschland, dass der Europäische Rat und das Europäische Parlament das Abkommen mit den Mercosur-Partnerländern endlich abschließen. Die EU darf die Chance nicht verpassen, sich mit den wichtigen Handels- und Rohstoffpartnern in Südamerika enger zu verbinden und bestehende Handelshürden abzubauen. Das Abkommen bietet durch gegenseitige Zollsenkungen und Marktöffnungen erhebliche wirtschaftliche Potenziale. Engere Partnerschaften für Handel und Investitionen ermöglichen deutschen Unternehmen, ihre Lieferketten zu diversifizieren und ihre globale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Auch die Bundesregierung sollte sich daher klar und entschlossen für die Ratifizierung einsetzen. Handelsbeschränkende Maßnahmen – wie etwa die Verordnung zur Durchführung der bilateralen Mercosur-Schutzklausel – dürfen im Rahmen von EU-Handelsabkommen kein Vorbild sein. Je weniger die EU ihren Partnern anbietet, desto weniger kann sie auch erwarten. Während die USA zunehmend auf Abschottung setzen, sind offene Märkte und verlässliche Rahmenbedingungen für Handel und Investitionen für deutsche Unternehmen wichtiger denn je.

 

Derzeit sind rund 85 Prozent der europäischen Ausfuhren in die Mercosur-Staaten mit Zöllen belegt. Das verursacht Zusatzkosten von rund vier Milliarden Euro jährlich. Insgesamt exportieren 12.500 deutsche Unternehmen in die Region, davon 72 Prozent kleine und mittlere Betriebe. Seit mehr als 100 Jahren sind deutsche Unternehmen – unterstützt durch die Auslandshandelskammern – in Südamerika aktiv. Sie warten seit Langem auf diesen wichtigen Durchbruch.“

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Porträtfoto Susanne Schraff

Susanne Schraff

Pressesprecherin