22.12.2025 - Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) fordert angesichts der zunehmenden Risiken in der Rohstoffversorgung eine neue Rohstoffstrategie der Bundesregierung.
"Wer ein Smartphone in der Hand hält, hält Seltene Erden in der Hand – und damit ein Stück globaler Rohstoffabhängigkeit", betont DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Deutschland muss derzeit über 90 Prozent der metallischen Rohstoffe importieren. Die deutsche Wirtschaft ist daher auf eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Rohstoffversorgung angewiesen."
Um diese künftig zu sichern, ist laut DIHK eine Trendwende in der deutschen Rohstoffpolitik notwendig. "Deutschlands Rohstoffpolitik rangierte bisher oft eher als technisches oder wirtschaftliches Randthema, obwohl es zentral ist für die Energiewende, Digitalisierung, Sicherheit & Verteidigung und generell für die industrielle Souveränität", heißt es in ihrem neuen von DIHK-Gremien verabschiedeten Positionspapier "Für eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Rohstoffversorgung". Notwendig sei aber ein konsistenter Ansatz der Bundesregierung, den sie auch in ihrer Rolle als wichtiger Player in der EU und auf dem internationalen Parkett einnimmt. Grundlage dafür sei der Einsatz aufeinander abgestimmter Instrumente.
"Die bisherigen Säulen, heimische Förderung, Importe, Recycling werden weiter zentrale Bestandteile dieser Politik sein. Aber sie reichen in der jetzigen Form nicht mehr aus, um die Rohstoffversorgung für unsere Wirtschaft zu sichern", so Treier. "Wir brauchen zusätzliche, nachhaltige Instrumente, abgestimmt mit der EU und internationalen Partnern".
Hierzu hat die DIHK konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt:
- Internationale Rohstoffsicherung stärken: Bessere Rahmenbedingungen für den Zugang zu Rohstoffen weltweit.
- Heimische Ressourcen nutzen: Genehmigungsverfahren beschleunigen und Bürokratie abbauen.
- Kreislaufwirtschaft fördern: Recycling und innovative Technologien ausbauen.
- Finanzierung sichern: Public-Private-Partnerships fördern und angepasste Finanzierungsinstrumente für Unternehmen schaffen.
"Nur mit einer verlässlichen Rohstoffstrategie sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie und die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft", so Treier.
Das DIHK-Positionspapier steht hier zum Download bereit:
Für eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Rohstoffversorgung (PDF, 1 MB)
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Veröffentlicht 22.12.2025
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Petra Blum
Pressesprecherin