Grüner Wasserstoff und die Speicherung von Strom werden für die betriebliche Klimaneutralität immer wichtiger. Die DIHK hat daher ihr Mitte 2023 vorgestelltes Konzept einer "StromPartnerschaft" zum beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien erweitert. Das Ziel: mit mehr Markt zu einem günstigeren und größeren Angebot an sauberer Energie.
Strom bleibt ein wesentlicher Standortfaktor, doch viele Betriebe kämpfen mit hohen und volatilen Preisen. Nur wenn erneuerbare Energien und Wasserstoff schnell und wirtschaftlich verfügbar werden, kann die Transformation gelingen. Viele Unternehmen wollen investieren — aber die Wirtschaftlichkeit muss stimmen.
Das bisherige Fördersystem arbeitet mit Betriebskostenzuschüssen oder feste Einspeisevergütungen — unabhängig davon, ob der erzeugte Strom am Markt gebraucht wird. Die DIHK-Konzepte zur StromPartnerschaft setzen auf Investitionsanreize und echte Preissignale: Markt, Bedarf und Klimaschutz greifen ineinander.
Das "Original": die StromPartnerschaft
Das Konzept der "StromPartnerschaft" sieht 25% Investitionszuschuss und ein um 2 ct/kWh reduziertes Netzentgelt vor.
Die Effekte:
- Langfristige Stromlieferverträge (PPA) werden für Unternehmen um maximal 3,6 bis 3,7 ct/kWh günstiger
- Kapazitäten von etwa 50 GW Erneuerbare-Energien-Ausbau werden vorgezogen
- Für die deutsche Wirtschaft werden bis zu 74 TWh/Jahr an Grünstrom erzeugt
Die Finanzierung:
Der Finanzierungsbedarf aus dem Bundeshaushalt für den Investitionszuschuss und die Netzentgeltreduzierung im Rahmen der "StromPartnerschaft" liegt bei rund 3,7 Milliarden Euro jährlich, das ist nicht einmal ein Fünftel des 2023er-Zuschusses aus dem Bundeshaushalt für die EEG-Förderung
Das + für Elektrolyseure und Batteriespeicher
Die "StromPartnerschaft+" erweitert dieses Modell, indem sie zusätzliche Anreize für Unternehmen bietet, die den aus der StromPartnerschaft hervorgegangen erneuerbaren Strom nutzen wollen, um mittels Elektrolyseuren Wasserstoff zu erzeugen oder durch den Einsatz von Batteriespeichern ihre Verbrauchsflexibilität zu steigern.
Die zusätzlichen Anreize bestehen aus einem ebenfalls 25-prozentigen Investitionszuschuss für den Elektrolyseur oder den Batteriespeicher sowie einer vollständigen Befreiung von den Netzentgelten für den Strom, der für die Wasserstofferzeugung verbraucht oder in den Batteriespeicher eingespeist wird.
Im Ergebnis kann die "StromPartnerschaft+" die Wasserstoff-Gestehungskosten für Industrie und Gewerbe im Vergleich zur Eigenerzeugung ohne StromPartnerschaft um 38 Prozent (Industrie) beziehungsweise 50 Prozent (Gewerbe) senken und Kapazitäten von bis zu 3,8 GW bei Elektrolyseuren sowie bis zu 31,7 GW bei Batteriespeichern generieren, was einen bedeutenden Beitrag zum jeweiligen zukünftigen Bedarf im deutschen Energiesystem darstellt.
Erklärfilm
Die Konzepte zum Download
- Das erweiterte Konzept:
DIHK-Impulspapier Strompartnerschaften (PDF, 2 MB)
- Das 1. Konzept von Mitte 2023:
DIHK-Konzept StromPartnerschaft+ (PDF, 1 MB)
- Relevant im Themenfeld:
- Energie
- Schwerpunkte:
-
- Industrie
- Klima
- Wasserstoff
Veröffentlicht 11.09.2024
Aktualisiert 17.12.2025
Ansprechpartner
Dr. Sebastian Bolay
Bereichsleiter Energie, Umwelt, Industrie
Dr. Niclas Wenz
Referatsleiter für Strommarkt, erneuerbare Energie und nationalen Klimaschutz
Petra Blum
Pressesprecherin