Zinkwürfel

Eckpunkte für eine zukunftsfeste Rohstoffstrategie

Deutschland ist auf Rohstoffimporte angewiesen: Allein bei metallischen Rohstoffen liegt die Einfuhrquote über 90 Prozent. Doch wie kann Versorgungssicherheit gelingen – insbesondere angesichts geopolitischer Spannungen, wachsender Konkurrenz und ambitionierter Klimaziele?

Mit einem Positionspapier, das das DIHK-Präsidium Ende November verabschiedet hat, zeigt die DIHK die dringenden Handlungserfordernisse rund um die Rohstoffversorgung auf. Wichtiger jedoch: Sie skizziert den Weg zu Lösungen, die die deutsche Wirtschaft jetzt zügig braucht.

Gallium und Germanium für Halbleiter oder Solarzellen, Lithium oder Kobalt für Batterien, Platingruppenmetalle für Elektrolyseure: Ohne seltene Erden & Co. geht in deutschen Fabrikhallen nichts, ganz besonders nicht in den Zukunftsindustrien. Die Versorgung mit solchen Rohstoffen schien lange Zeit gesichert, gerät jedoch zunehmend unter Druck. Gründe dafür sind unter anderem die geografische Konzentration von Förderung und Raffination, exportpolitische Eingriffe, geopolitische Spannungen und dadurch ausgelöste Lieferausfälle, lange Vorlaufzeiten oder hohe Preisvolatilität. Zusätzlich erhöhen Sorgfaltspflichten, begrenzte Transport-/Verarbeitungskapazitäten oder auch der weltweite Nachfrage-Boom durch Energiewende und Digitalisierung die Hürden.

Wer ein Smartphone in der Hand hält, hält seltene Erden in der Hand – und damit ein Stück globaler Rohstoffabhängigkeit

Volker Treier am Geländer 2022

Dr. Volker Treier

-- Außenwirtschaftschef | Mitglied der Hauptgeschäftsführung

Konsistente Strategie nötig

In dieser Situation braucht es aus Sicht der Wirtschaft vor allem eine konsistente Rohstoffstrategie. Schwer nachvollziehbar ist für die Unternehmen beispielsweise, dass die Bundesregierung als Bezugsquellen solche Länder empfiehlt, die für betriebliche Investitionen mit hohen Risiken behaftet sind und in denen eine Erfüllung der – von der Regierung selbst gesetzten – Lieferketten-Sorgfaltspflichten ausgesprochen schwierig ist. Oder: Obwohl Deutschland über zahlreiche Lagerstätten für Bau- und Industrieminerale verfügt, wird der heimische Abbau stark eingeschränkt – durch langwierige Genehmigungsverfahren, durch zunehmende Flächenkonkurrenz und durch Umweltauflagen.

Die DIHK plädiert deshalb für den Einsatz aufeinander abgestimmter Instrumente zur Sicherung der Rohstoffversorgung. Gemeinsam mit Industrie- und Handelskammern, den deutschen Auslandshandelskammern in rohstoffreichen Ländern und den relevanten DIHK-Fachausschüssen hat sie Handlungsempfehlungen auf vier Feldern erarbeitet.

DIHK-Handlungsempfehlungen in Kürze

Download

Das komplette DIHK-Positionspapier mit Details ist hier abrufbar:

Für eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Rohstoffversorgung (PDF, 1 MB)

Relevant im Themenfeld:
Schwerpunkte:
  • Rohstoffe
  • Lieferketten

Ansprechpartner

Philipp Flore_quer

Phillip Flore

Referatsleiter Lieferkettendiversifizierung

Rose, Gabriele

Dr. Gabriele Rose

Initiative Internationale Rohstoffe und Nachhaltigkeit, Sonderbeauftragte Asien-Pazifik

Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin

Petra Blum

Pressesprecherin