DIHK-Position: „Herausforderungen begegnen – transatlantischen Handel stärken“ 

Die neue US-Handelspolitik stellt die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen vor große Herausforderungen und rüttelt am regelbasierten multilateralen Handelssystem.

17.12.2025 - Die Hochzollpolitik der USA verstößt gegen die Regeln der Welthandelsorganisation, schafft Rechtsunsicherheit und stört globale Lieferketten massiv. Diese Unsicherheit belastet langfristige Handels- und Investitionsentscheidungen und gefährdet strategische Unternehmensplanungen. 

Die Hochzollpolitik wird voraussichtlich auf absehbare Zeit bestehen bleiben und trifft die exportstarke deutsche Wirtschaft empfindlich. Für deutsche Unternehmen wird das US-Geschäft dadurch zunehmend komplex. Auch die im August erzielte Einigung im Zollstreit bringt nur begrenzte Planungssicherheit. Daher hat die DIHK klare Leitlinien erarbeitet, anhand derer die EU und die Bundesregierung sich aus Sicht der deutschen Wirtschaft für die Stärkung der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen auf Augenhöhe sowie ein souveräneres Europa einsetzen sollten. 

Zu diesem Thema hat die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) heute das vom Präsidium beschlossene DIHK-Positionspapier „Herausforderungen begegnen – transatlantischen Handel stärken“ veröffentlicht.

Dazu sagt Volker Treier, Außenwirtschaftschef der DIHK:  

„Die USA sind Deutschlands wichtigster Exportmarkt. Doch die Hochzollpolitik und zusätzliche Handelshemmnisse gefährden das Fundament unserer Wirtschaftsbeziehungen und belasten Unternehmen massiv. Wir brauchen jetzt klare Signale für freien und fairen Handel. Denn die deutsche Wirtschaft spürt die Auswirkungen der US-Zollpolitik intensiv: Zölle, teils in bisher ungekannter Höhe, sowie alle damit verbundenen bürokratischen Vorgaben führen zu Planungsunsicherheit und erschweren Investitionen auf beiden Seiten des Atlantiks. 

Gleichzeitig wächst der Druck auf die EU, sowohl um in handelspolitischen Verhandlungen voranzukommen als auch um im internationalen Standortwettbewerb mitzuhalten. Unsere exportorientierten Unternehmen brauchen eine starke entschlossene Europäische Union, die Abhängigkeiten reduziert und die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Planbarkeit statt Zollchaos – das ist die zentrale Voraussetzung für mehr Investitionen und Arbeitsplätze. Die Bundesregierung muss sich gemeinsam mit der EU für verlässliche Rahmenbedingungen einsetzen und wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen entschieden zurückweisen. 

Trotz aller Herausforderungen bleiben die USA einer unserer wichtigsten Handelspartner – mit großem Potenzial für eine vertiefte Zusammenarbeit, insbesondere auf Ebene der Bundesstaaten. Für die Unternehmen gibt es dabei klare Prioritäten: Zölle abbauen, Handelshemmnisse beseitigen und europäische Souveränität wahren. Nur so können wir die transatlantische Partnerschaft zukunftsfähig gestalten.“ 

Download

DIHK-Positionspapier: Transatlantischer Handel .pdf

 

 

Relevant im Themenfeld:
Schwerpunkte:
  • Außenwirtschaft
  • Zoll

Pressekontakt

Ohlig, Dominik_WEB

Dominik Ohlig

Pressesprecher – Chef vom Dienst