Der Mittelstand mit seiner Vielfalt aus kleinen, mittleren und großen, überwiegend eigentümergeführten Unternehmen bildet eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Seine Innovationskraft, seine hohe Anpassungsfähigkeit und sein unternehmerisches Engagement machen viele dieser Betriebe erfolgreich – oft weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Nicht wenige gelten als Hidden Champions, die ihre Branchen weltweit prägen.

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Interview Unternehmensentwicklung

"Die Unsicherheiten nehmen zu"

Hans-Werner Lindgens war bis Ende März 2025 Vorsitzender des DIHK-Mittelstandsausschusses. Er blickt mit Sorge in die Zukunft und ist sich sicher, dass sich die Wirtschaft dauerhaft verändern wird. Was wir bräuchten, sei eine neue Kursbestimmung, so der passionierte Segler.

Der DIHK-Mittelstandsausschuss spiegelt dieses breite Spektrum wider. Unternehmerinnen und Unternehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistungen sowie aus allen Regionen Deutschlands bringen ihre Erfahrungen und Erwartungen an die Wirtschaftspolitik ein. Ein zentrales Anliegen ist der Abbau unnötiger Bürokratie, die den Mittelstand zunehmend belastet. Daneben diskutiert der Ausschuss regelmäßig Themen wie:

• Energiesicherheit und Energiepreise,
• Rahmenbedingungen für die Transformation zur Klimaneutralität,
• Arbeits- und Fachkräftesicherung,
• Digitalisierung und Innovationsförderung,
• Steuer- und Abgabenlasten,
• Finanzierungskonditionen für mittelständische Betriebe.

Diese Themen werden in den Ausschusssitzungen mit politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaft und Gästen aus Wirtschaft und Verbänden vertieft.

Am 12. und 13. November 2025 kam der DIHK-Mittelstandsausschuss in Brüssel zusammen – erstmals in dieser Legislaturperiode gemeinsam mit den Mittelstandsausschüssen von BDI und BDA. Die Sitzung fand in einer Phase bedeutender europapolitischer Weichenstellungen statt, die den Mittelstand unmittelbar betreffen.

Diskutiert wurden unter anderem:

• die neue „Small-Mid-Caps“-Kategorie als mögliches Förder- und Entlastungsinstrument,
• Initiativen zum Bürokratieabbau,
• Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz mittelständischer Unternehmen.

Im internen Austausch beleuchtete Katja Drinhausen (Mercator Institute for China Studies) Chancen und Risiken einer China-Strategie für mittelständische Unternehmen. Dr. Philipp Lausberg (European Policy Centre) stellte politische Vorhaben vor, die mittelgroße Unternehmen entlasten sollen.

In der gemeinsamen Sitzung folgten Impulse von:

• Dr. Bernd Schulte, Staatssekretär, Land NRW
• Markus Ferber, MdEP
• Till Spannagel, Ständige Vertretung Deutschlands bei der EU
• Hubert Gambs, Europäische Kommission
• Sandra Parthie, Institut der Deutschen Wirtschaft Köln

Sie diskutierten Standortbedingungen, Energiefragen, Digitalisierung und Rohstoffsicherung.

Das Fazit der Ausschüsse fällt eindeutig aus:

Weniger Bürokratie, stabile Wettbewerbsbedingungen sowie mehr Resilienz durch Rohstoffsicherung und Digitalisierung sind entscheidend für die Zukunft des Mittelstands.

Die nächste gemeinsame Sitzung findet am 5. und 6. März 2026 statt.

Dem DIHK-Mittelstandsausschuss gehören folgende Mitglieder an: