Die Statistikbehörde in Wiesbaden meldet lediglich einen Mini-Zuwachs bei der Wirtschaftsleistung
© Statistisches Bundesamt (Destatis)
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat in den ersten drei Monaten des Jahres leicht zugelegt. Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), sieht darin jedoch noch lange kein Zeichen für eine Entspannung der Lage.
Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist das deutsche BIP im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent gestiegen, nachdem es zuvor vom dritten auf das vierte Quartal 2024 um 0,2 Prozent gesunken war.
Helena Melnikov
© DIHK / Trang Vu
"Der leichte wirtschaftliche Zuwachs zu Jahresbeginn darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der deutschen Wirtschaft ein drittes Rezessionsjahr droht", erinnert Helena Melnikov. Jetzt gelte es, schnell und entschlossen gegenzusteuern.
"Noch vor der Sommerpause muss die neue Bundesregierung Strukturreformen anschieben, die direkt bei den Betrieben ankommen und die Unternehmen spürbar entlasten", mahnt die DIHK-Hauptgeschäftsführerin.
"Der Koalitionsvertrag bietet dazu einige gute Ansätze. Beispiele sind der angekündigte Bürokratierückbau, die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, die Strompreissenkung, die steuerlichen Anreize durch schnellere Abschreibungen oder die zügige Instandsetzung und der Ausbau der Infrastruktur."
Auch angesichts der aktuellen US-amerikanischen Handelspolitik und der insgesamt schwierigen internationalen Lage sehe sich die Wirtschaft mit großen Herausforderungen konfrontiert, erinnert sie. "Umso wichtiger ist es, dass die neue Bundesregierung jetzt die richtigen Weichen stellt und die Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen schnell und konsequent verbessert."
