Zu der Veranstaltung werden rund 400 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Politik und Verbänden aus beiden Ländern erwartet. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie des polnischen Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Technologie.
Industrielle und regionale Zusammenarbeit im Blick
Ziel des Forums ist es, den bilateralen Dialog zwischen deutschen und polnischen Unternehmen zu fördern und damit neue Impulse für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu setzen. Schwerpunktthemen sind die industrielle Kooperation zwischen Deutschland und Polen sowie die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Regionen.
Die Veranstaltung wird von der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen), der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA) und der Polnischen Agentur für Investition und Handel (PAIH) organisiert.
Partnerschaft mit festem Fundament, aber kein Selbstläufer
"Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen haben sich längst zu einer starken Innovationspartnerschaft auf Augenhöhe entwickelt", sagt der stellvertretende Ost-Ausschuss-Vorsitzende Philipp Haußmann, der die beiden Minister zusammen mit DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov begrüßen wird. "Unsere Partnerschaft hat ein festes Fundament, aber sie ist kein Selbstläufer." Der Ost-Ausschuss mache sich seit Langem für regelmäßige Regierungskonsultationen in Verbindung mit hochrangigen Wirtschaftstreffen stark, gerade angesichts immer wieder aufflammender politischer Störfeuer. Haußmann: "Das Wirtschaftsforum bietet den richtigen Rahmen für einen offenen Dialog zwischen den Unternehmen beider Länder, um bestehende Kooperationen zu vertiefen und neue Wachstumsfelder zu identifizieren. Davon profitieren nicht nur Deutschland und Polen, sondern auch Europa als Ganzes."
"Achse, von der wir noch viel hören werden"
"Deutschland und Polen profitieren voneinander – das ist eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte", betont DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. "Berlin und Warschau bilden eine Achse, von der wir noch viel hören werden. Die enge Verflechtung unserer Volkswirtschaften und die geografische Nähe machen uns zu natürlichen Partnern. Je enger wir zusammenarbeiten, desto stärker können wir Wachstum, Modernisierung und Wettbewerbsfähigkeit in Europa vorantreiben."
Polen ist viertgrößter Absatzmarkt Deutschlands
"Polen ist der viertgrößte deutsche Absatzmarkt und gewinnt als Partner der deutschen Wirtschaft seit Jahren an Bedeutung", sagt Lars Gutheil, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Polen. Das Forum zeige, dass beide Länder in Kernfeldern der künftigen europäischen Wirtschaft eng zusammenarbeiteten, etwa bei Themen wie der Sicherheit und Verteidigung, bei digitalen Dienstleistungen, der Energiewende sowie in Schlüsselindustrien wie Künstlicher Intelligenz und Luft- und Raumfahrt. "Besonders beeindruckt mich, wie gut Unternehmen und staatliche Stellen schon jetzt auf regionaler Ebene kooperieren", so Gutheil. "Dabei werden wichtige Weichen gestellt, um die Wettbewerbsfähigkeit beider Länder zu verbessern. Polen und Deutschland sind damit wesentliche Partner, wenn es um die Stärkung des Standorts Europa geht."
"Die polnische und die deutsche Wirtschaft sind eng miteinander verbunden", sagt PAIH-Vorsitzender Andrzej Dycha. "Unsere Beziehungen werden durch den zunehmenden Handel und wachsende gegenseitige Investitionen gefestigt. Veranstaltungen wie das Forum zeigen, dass wir uns in die gleiche Richtung bewegen und dass unsere Erfolge sich gegenseitig verstärken." PAIH sei stolz darauf, Unternehmer aus beiden Ländern bei der Umsetzung ehrgeiziger Projekte zu unterstützen, die zur nachhaltigen Entwicklung und internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaften beitrügen.
Diskussionsrunde mit Ministern
Im Anschluss an die Eröffnung beteiligen sich Katherina Reiche und Andrzej Domański an einer Diskussionsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern führender deutscher und polnischer Unternehmen. Im Mittelpunkt steht die Frage, welchen Beitrag die deutsche und polnische Industrie zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit leisten kann. In einem weiteren Panel wird die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen auf regionaler Ebene thematisiert. Dabei werden unter anderem Erfahrungen aus Sachsen und der polnischen Region Vorkarpaten vorgestellt. Zwischen den beiden Panels wird die ehemalige polnische EU-Kommissarin für Regionalpolitik und langjährige Abgeordnete des Europäischen Parlaments Danuta Hübner über die US-Handelspolitik und ihre Folgen für Deutschland und Polen sprechen.
Im Vorfeld des Deutsch-Polnischen Wirtschaftsforums finden am Vormittag drei parallele Workshops statt, in denen deutsche und polnische Unternehmen mit Vertretern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie des polnischen Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Technologie über Industriepolitik, die Transformation der Energiemärkte und wirtschaftliche Resilienz sprechen.
Deutsch-Polnischer Handel gegen den Trend im Plus |
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2024 erreichte der bilaterale Handel zwischen Deutschland und Polen ein Volumen von fast 172 Milliarden Euro und entwickelte sich in den ersten sieben Monaten 2025 gegen den Trend dynamisch weiter. Das deutsch-polnische Handelsvolumen kletterte um 6 Milliarden Euro auf den Rekordwert von über 105 Milliarden Euro (plus 6,0 Prozent). Während die deutschen Exporte nach Polen um 3,4 Milliarden Euro zulegten (plus 6,3 Prozent), wuchsen auch die Einfuhren aus dem östlichen Nachbarland um 2,6 Milliarden Euro (plus 5,7 Prozent). Polen liegt als fünftwichtigster Handelspartner Deutschlands nur noch knapp hinter Frankreich (92,6 Milliarden Euro). Nach Angaben der Deutschen Bundesbank haben deutsche Unternehmen bis Ende 2023 zudem fast 48 Milliarden Euro investiert und beschäftigen dort über 480.000 Mitarbeitende.
Detaillierte Zahlen zum deutschen Außenhandel mit Polen im ersten Halbjahr 2025 finden Sie auf der Website des Ost-Ausschusses. |