Arzneimittelproduktion muss in Deutschland vereinfacht werden

"Wir müssen unbedingt auch hier schneller werden", sagt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. "Die Rückmeldungen, die wir hierzu aus der Gesundheitswirtschaft erhalten, sind insgesamt ernüchternd. Vielversprechend ist aber die schnelle Entwicklung eines Corona-Impfstoffs einschließlich aller Begleitfaktoren auf dem Weg zum Aufbau der Produktion. An dieses ermutigende Anzeichen sollten wir anknüpfen."

Jetzt müsse der Forschungsstandort langfristig gestärkt werden. "Nur so können wir wieder zur 'Apotheke der Welt' werden. Hinzu kommt: Der Risikofaktor Energiekosten spielt bei der Arzneimittelproduktion eine entscheidende Rolle."

Dercks bezieht sich auf das vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichte Eckpunktepapier für ein Arzneimittelgesetz, mit dem Lieferengpässe bei Arzneimitteln vermieden, die Versorgung mit Kinderarzneimitteln verbessert und der Produktionsstandort EU gestärkt werden soll.

DIHK-vfa-Umfrage: Bürokratie größter Standortnachteil

Er verweist außerdem auf eine gemeinsame Umfrage des DIHK mit dem Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) aus dem Jahr 2021 unter deutschen Pharmaunternehmen. Demnach waren langwierige und bürokratische Prozesse für Pharmaunternehmen der größte Standortnachteil.

"Die Corona-Krise hatte damals gezeigt, dass eine leistungsfähige pharmazeutische Forschung und Industrie auch in wirtschaftlicher Hinsicht systemrelevant ist", so Dercks. "Diese Erkenntnis erhärtet sich nun auch angesichts von Lieferkettenproblemen und steigenden Energiepreisen."

Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung von 2021 gibt es hier zum Download:
DIHK-Umfrage "Deutschland wieder zur Apotheke der Welt machen" (PDF, 717 KB)