Rohstoffsicherung wird zunehmend zur außenwirtschaftlichen Schlüsselaufgabe: Darauf weist die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) anlässlich der 23. Botschafterkonferenz in Berlin hin.
Zu der Veranstaltung sind die Leiterinnen und Leiter der rund 230 deutschen Auslandsvertretungen in die Hauptstadt gereist, um vom 8. bis zum 11. September mit Gästen aus Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft darüber zu beraten, wie sich die deutsche Außenpolitik auf "Sicherheit, Freiheit, Wohlstand" fokussieren kann.
Ohne Rohstoffzugang keine industrielle Wertschöpfung
Der Wirtschaftstag, der dabei am 9. September auf der Agenda steht, zeigt nach Worten von DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier "eindrucksvoll, wie eng Außenwirtschaftspolitik und Rohstoffsicherheit miteinander verbunden sind". Denn, so Treier: "Ohne den Zugang zu Rohstoffen gibt es keine industrielle Wertschöpfung – und dieser Zugang wird zunehmend zu einer außenwirtschaftlichen Schlüsselaufgabe."
Politische Instabilität in Förderländern, Handelsbarrieren und geopolitische Spannungen machten die Versorgung unsicherer, sagt Treier. "Deshalb sind unsere Auslandsvertretungen und die Auslandshandelskammern so wichtig: Sie eröffnen deutschen Unternehmen Chancen auf neuen Märkten und schaffen die Basis für belastbare Rohstoffpartnerschaften."
Konkrete Projekte, offene Märkte, wenig Bürokratie
Doch Partnerschaften dürften nicht abstrakt bleiben, stellt der DIHK-Außenwirtschaftschef klar, "sie müssen mit konkreten Investitionen, Technologieprojekten und Joint Ventures vor Ort gefüllt werden". Ebenso entscheidend seien offene Märkte und neue Handelsabkommen, damit Unternehmen ihre Versorgung langfristig absichern könnten. "Und nicht zuletzt gilt: Kreislaufwirtschaft, Recycling und Innovation verringern Abhängigkeiten, dürfen aber nicht durch zusätzliche Bürokratie behindert werden."
Treier verweist auf die von der DIHK gemeinsam mit der Deutschen Rohstoffagentur sowie Germany Trade & Invest aufgebaute Anlaufstelle Rohstoffe und das weltweite German Mining & Resources Network. Damit gebe es bereits praxisnahe Unterstützung für Unternehmen – gerade auch für den Mittelstand: "Sie erleichtern den Zugang zu Informationen, Partnern und Projekten in rohstoffreichen Ländern."
Rohstoffsicherheit sei eine Gemeinschaftsaufgabe, so der DIHK-Außenwirtschaftschef. "Wenn Staat und Wirtschaft ihre Kräfte bündeln, kann Deutschland seine industrielle Basis sichern – und zugleich international Verantwortung übernehmen."