Bei ihrem Gipfeltreffen am 23. Juni haben die europäischen und kanadischen Führungsspitzen die Stärkung ihrer strategischen Partnerschaft und eine vertiefte Kooperation auf zahlreichen Feldern beschlossen. Aus Sicht der deutschen Wirtschaft gibt es dabei noch viele Potenziale zu heben.
Auf der Agenda standen in Brüssel neben geopolitischen Fragestellungen die bilateralen Handelsbeziehungen und die Vertiefung der Zusammenarbeit auf Feldern wie (wirtschaftliche) Sicherheit und Verteidigung, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz, Digitales, Klimaschutz und vieles mehr.
Das EU-Kanada-Gipfeltreffen sende "ein starkes Signal in die globale Wirtschaft", lobt Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). "Offener, regelbasierter Handel muss die Grundlage für nachhaltiges Wachstum und Stabilität der Weltmärkte bleiben", stellt er klar. "Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten ist das auch mehr als nur ein Fingerzeig für die transatlantischen Beziehungen."
Klar sei dabei, dass ein fairer und regelbasierter Handel für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar bleibe, so Treier weiter. "Kanada nimmt dafür eine zentrale Rolle als stabiler Partner in Nordamerika ein."
CETA-Abkommen zügig und vollständig ratifizieren
Seit dem vorläufigen Inkrafttreten des europäisch-kanadischen CETA-Abkommens seien die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland, der EU und Kanada deutlich gewachsen, berichtet der DIHK-Außenwirtschaftschef. "Um das volle Potenzial dieser Partnerschaft ausschöpfen zu können, ist eine zügige und vollständige Ratifizierung des Abkommens unerlässlich", mahnt er. "Nur so können wir uns gemeinsam den geopolitischen Herausforderungen stellen und den Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig sichern."