In den kommenden 16 Jahren sollen die EU-Mitgliedsländer ihre Emissionen gegenüber 2019 um mindestens 90 Prozent senken. Dass dabei auch Technologien zur Reduktion von CO₂ in der Atmosphäre zum Einsatz kommen dürfen, bewertet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) positiv.
EU-Klimaziele ohne CO₂-Entnahme nicht erreichbar
Wirtschaft fordert darüber hinaus einen breit angelegten BürokratieabbauDie nun vorgestellten Klimaziele 2040 und die CO2-Management-Strategie der Kommission sehen auch den Einsatz von Technologien zur Reduktion der bestehenden CO2-Belastung vor, wie sie etwa CCS- (Carbon Capture and Storage) und CCU- (Carbon Capture Utilization) Methoden versprechen.
"Die Europäische Kommission hat zu Recht erkannt, dass CO2-Abscheidung, Speicherung und Nutzung unerlässlich für die Erreichung der europäischen Klimaziele sind", kommentiert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks die Beschlüsse. Denn: Trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Entwicklung einer Wasserstoffinfrastruktur werde es bei einigen Produktionsprozessen technisch nicht möglich sein, CO2 vollständig zu vermeiden.
Die europäische CO2-Management Strategie sei daher "eine sinnvolle Ergänzung und Grundlage für gemeinsame europäische Standards, einen europäischen CO2-Markt sowie einen harmonisierten Aufbau der CO2-Transport- und Speicherinfrastruktur", lobt Dercks. "Die Zertifizierung der CO2-Entnahme sowie die Integration in das Europäische Emissionshandelssystem (EU ETS) bieten zudem Industrien, bei denen die Möglichkeiten zu defossilisierten Prozessen nach aktuellem Stand der Technik und wirtschaftlicher Tragfähigkeit bereits ausgeschöpft sind, eine Unterstützung bei der Erreichung ihrer betrieblichen Klimaziele."
Entsprechende Technolgien auch national voranbringen
Nach Worten des stellvertretenden DIHK-Hauptgeschäftsführers sollte die Bundesregierung "jetzt rasch dem europäischen Beispiel folgen, damit die CO2-Abscheidung, Speicherung und Nutzung auch in Deutschland nutzbar werden".
Zudem sei für die europäischen Klimaziele 2040 und 2050 ein breit angelegter Bürokratieabbau notwendig. Die Praxis sehe jedoch anders aus, so Dercks: "In der Praxis steigen bisher stattdessen durch viele Maßnahmen des Green Deal die Bürokratielasten für Betriebe nochmals erheblich an. Dies hat zur Folge, dass die Unternehmen weniger finanzielle Ressourcen für Investitionen in ihre betriebliche Klimaneutralität zur Verfügung haben."