Dass die deutschen Ausfuhren im März wieder etwas zulegen konnten, hat nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) eher unerfreuliche Gründe: Mit Blick auf die anstehenden Zollerhöhungen der USA haben viele Unternehmen bereits geplante Geschäfte vorverlegt.
Wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, stiegen die deutschen Exporte im vergangenen März gegenüber Februar 2025 kalender- und saisonbereinigt um 1,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2024 melden die Statistiker ein Plus von 2,3 Prozent.
Jedoch: "In dem leichten Plus stecken vor allem Vorzieheffekte, um Belastungen zu einem späteren Zeitpunkt zu vermeiden", erklärt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier die Entwicklung. "Insgesamt herrscht aber große Ernüchterung: Deutsche Unternehmen im Ausland sehen sich in nahezu allen Weltregionen verschlechterten Rahmenbedingungen und wachsenden Unsicherheiten gegenüber."
Treier verweist auf den aktuellen AHK World Business Outlook: "Die Konjunkturerwartungen deutscher Unternehmen weltweit sind eingebrochen", fasst er die Ergebnisse zusammen. "Unsere Unternehmen zeigen zwar eine bemerkenswerte Resilienz – aber selbst die anpassungsfähigsten Geschäftsmodelle stoßen an Grenzen."
Der Appell des DIHK-Außenwirtschaftschefs: "Die Politik muss dringend klare, verlässliche und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen – und zwar zu Hause und in Europa. Auf globaler Ebene braucht die Wirtschaft neue, belastbare Handelsbeziehungen."
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Lola Marie MachleidReferatsleiterin Internationale Konjunktur