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Forschungsförderung in der EU strategisch weiterentwickeln

DIHK legt Positionspapier mit Anforderungen an das "FP10" vor
Wissenschaftlerin blickt in ein Mikroskop

Für die Europäische Union ist es essenziell, ihre Position als Innovationsstandort zu stärken

© AndreyPopov / Getty Images

Dass die EU-Kommission im Rahmen des Mehrjährigen Finanzrahmens ab 2028 auch das 10. Forschungsrahmenprogramm mit mehr Mitteln ausstatten will, ist aus Sicht der Unternehmen eine gute Nachricht. Die Wirtschaft hat jedoch noch weitere Wünsche an das "FP10".

Um im globalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren, sei es für die Europäische Union essenziell, ihre Stellung als Innovationsstandort zu stärken, betont die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) in einem Positionspapier zum 10. EU-Forschungsrahmenprogramm 2028 bis 2034.

Das Programm werde die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft in Europa in den nächsten Jahren entscheidend prägen. Europa müsse Innovationslücken zu Mitbewerbern in Drittstaaten schließen und sich als globaler Technologiestandort behaupten. 

Vier zentrale Prioritäten

Hierfür fordert die DIHK eine strategische Weiterentwicklung des FP10. So solle es als "eigenständiges, langfristig finanziertes und wirkungsvolles Programm" erhalten bleiben, bewährte Förderinstrumente weiterführen, aber politisch unabhängiger agieren und die Belange der gesamten gewerblichen Wirtschaft stärker in den Blick nehmen.

Zudem muss das FP10 nach Auffassung der Betriebe Synergien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken, den Transfer von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte erleichtern und dabei gezielt kleine und mittlere Unternehmen einbinden.

Um Unternehmen neue Marktchancen zu eröffnen und auch den Zugang zu zusätzlichen Finanzierungsquellen ermöglichen, sollte das Programm darüber hinaus Freiräume für Synergien zwischen ziviler und militärischer Forschungsförderung schaffen, so die DIHK. 

Und nicht zuletzt müssten bürokratische Hürden abgebaut und Antragsverfahren vereinfacht werden. Das würde den Unternehmen den Zugang zu Fördermitteln erleichtern und damit Innovationen schneller zum Durchbruch verhelfen. 

Budgeterhöhung auch wirklich realisieren

Die im Vergleich zum Vorgängerprogramm Horizon Europe großzügigere Finanzierung ist nach Auffassung der DIHK notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Forschung und Innovation nachhaltig zu sichern. Nun liege es an Rat und Parlament, bei den bevorstehenden Haushaltsverhandlungen "den richtigen Schritt zu machen" und der geplanten Budgeterhöhung zuzustimmen. 

Nur so könne die aktuelle Unterfinanzierung exzellenter Forschung wirksam bekämpft werden, mahnt die DIHK. Zudem "würde eine höhere Förderung den teilnehmenden Unternehmen mehr finanzielle Planungssicherheit beim Transfer von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte bieten".

Das vollständige Positionspapier steht hier zum Download zur Verfügung: 
Anforderungen an das 10. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (PDF, 280 KB)

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Kramer, Lorenz
Lorenz Kramer Referatsleiter Wirtschaft in Europa

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Susanne Schraff Pressesprecherin