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Gemeinsam Fachkräfte sichern
Spitzentreffen der "Allianz für Aus- und Weiterbildung" in Berlin
Für Ausbildung machten sich in Berlin neben Peter Adrian (l.) unter anderem Katherina Reiche (5.v.l.), Karin Prien (6.v.r.) und Bärbel Bas (3.v.r.) stark
Die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland sind groß. In Berlin trafen sich am 10. November Spitzenvertreterinnen und -vertreter der "Allianz für Aus- und Weiterbildung", darunter drei Bundesministerinnen, um die Lage zu erörtern.
Zu viele junge Menschen bekommen keinen Berufsabschluss, gleichzeitig bleiben viele betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt – insbesondere, weil Ausbildungsbetriebe keine oder keine passenden Bewerberinnen und Bewerber finden. In Zeiten eines abnehmenden Fachkräftepotenzials aufgrund der hohen altersbedingten Abgänge vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den nächsten Jahren ist entschlossenes Handeln erforderlich. Die Allianz für Aus- und Weiterbildung arbeitet daher engagiert und intensiv daran, jungen Menschen die Perspektiven und Möglichkeiten einer beruflichen Ausbildung aufzuzeigen. So soll das duale Ausbildungssystem gestärkt werden.
An dem Spitzentreffen in Berlin beteiligten sich neben Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Bärbel Bas, Bundesministerin für Arbeit und Soziales sowie Karin Prien, Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Vertreterinnen und Vertreter der Bundesagentur für Arbeit, der Wirtschaft, von Gewerkschaften und der Länder.
Adrian: Noch mehr für die jungen Menschen erreichen
"Gäbe es die Allianz für Aus- und Weiterbildung nicht, müssten wir sie erfinden", lobte Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), der bei der Veranstaltung als Sprecher der Wirtschaft auftrat. "Sie bündelt die Kräfte von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften, um jungen Menschen den Weg in eine gute berufliche Zukunft zu ebnen."
Damit sei Deutschland auf einem guten Weg, stellte er klar: "Die Jugendarbeitslosigkeit hierzulande ist mit unter 7 Prozent zwar bereits die niedrigste in der Europäischen Union. Das ist aber kein Wert, auf dem man sich ausruhen darf. Im Gegenteil. Hier möchten wir zusammen noch mehr für die jungen Menschen erreichen und sie stärker bei ihrem Berufseinstieg unterstützen."
Viele Initiativen in der Periode 2023 bis 2025
Im Rahmen des Spitzentreffens werden die Ergebnisse der noch laufenden Allianzperiode (2023 – 2025) präsentiert. Verschiedene Initiativen wurden angestoßen, um möglichst vielen jungen Menschen den Weg in eine duale Ausbildung zu ebnen und so das vorhandene Fachkräftepotenzial bestmöglich zu nutzen. Dazu gehören:
Ein Netzwerk von Ausbildungsbotschafter-Initiativen: Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter sind junge Auszubildende oder gerade fertig Ausgebildete, die in Schulen gehen und bei Schülerinnen und Schülern über die duale Ausbildung berichten. Das Netzwerk umfasst bereits 110 Initiativen und bringt diese zum Austausch zusammen.
Ausbildungsgarantie: Die Allianz hat deren Start begleitet, ihre Fördermöglichkeiten bekannter gemacht und steht weiterhin für ihre Botschaft, dass allen jungen Menschen die Chance auf Ausbildung eröffnet werden soll.
Grundlegende Positionspapiere: Die Allianz hat sich darauf verständigt, die Grundkompetenzen bei Ausbildungsanfängerinnen und -anfängern zu stärken, die Berufswahlkompetenzen junger Menschen zu fördern sowie Jugendberufsagenturen bundesweit zu stärken.
Sommer der Berufsausbildung: Im Rahmen der von Bundeskanzler Friedrich Merz mit einem Grußwort gewürdigten Initiative haben die Allianzpartner sowohl bei jungen Menschen als auch bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern mit vielfältigen Veranstaltungen für die duale Ausbildung geworben.
Allianz bleibt gemeinsames Fundament
"Unsere Bilanz insgesamt zeigt: Wir haben viel erreicht – aber wir stehen angesichts von Demografie und Fachkräftemangel auch vor großen Herausforderungen", kommentierte Peter Adrian den Sachstand. Er verwies auf die Bedeutung von praxisorientierter Berufsorientierung und nannte als Erfolgsfaktoren unter anderem das im Koalitionsvertrag angekündigte Bildungsverlaufsregister, Jugendberufsagenturen und Einstiegsqualifizierungen. Die Allianz für Aus- und Weiterbildung bleibe das "gemeinsame Fundament", um möglichst viele junge Menschen in Ausbildung zu bringen, so der DIHK-Präsident. "Die Wirtschaft steht weiterhin bereit, ihren Beitrag zu leisten – mit Praktika, Ausbildungsplätzen, Engagement und Innovationskraft."
In der neuen Allianzperiode ab 2026 wollen die Allianzpartnerinnen und -partner weiter Herausforderungen am Ausbildungsmarkt angehen, möglichst allen Menschen die Chance für einen Berufsabschluss geben und unter anderem die Durchlässigkeit der Beruflichen Bildung verbessern. Dazu sollen die berufliche Orientierung gestärkt sowie Unterstützungsangebote und -bedarfe zusammengebracht werden.
Die "Allianz für Aus- und Weiterbildung" ist seit über zehn Jahren die zentrale politische Plattform und ein Aktionsbündnis für die duale Ausbildung. In der Allianz arbeiten Ministerien und Behörden aus Bund und Ländern sowie Wirtschaft und Gewerkschaften gemeinsam daran, die Aus- und Weiterbildung zu stärken und somit zur Fachkräftesicherung beizutragen.