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Gemeinsam für Resilienz: Kritische Rohstoffe sichern

"Bündnis Zukunft der Industrie" legt Positionspapier vor
Kupferabbau: Atacama Wüste in Nordchile

Kupferabbau in der chilenischen Atacama-Wüste: Rohstoffsicherheit ist ein zentral wichtiges Thema für die deutsche Wirtschaft

© tifonimages / iStock / Getty Images Plus

Wie kann Deutschland auch in Zukunft sicher, resilient und wettbewerbsfähig produzieren? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Spitzengesprächs des "Bündnis Zukunft der Industrie" (BZdI) mit Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche in Berlin.

Spitzenvertreter der 19 Bündnismitglieder – Industrie- und Arbeitgeberverbände, darunter die Deutsche Industrie- und Handelskammer, sowie Gewerkschaften und der Deutsche Gewerkschaftsbund – waren zu dem Gespräch am 25. November ins Bundeswirtschaftsministerium gekommen. 

Rohstoffsicherung essenzielles Handlungsfeld

Gemeinsames Ziel der Partner im BZdI ist es, die Zukunft der Industrie in herausfordernden Zeiten zu gestalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Neben dem Bürokratieabbau identifizierten sie in Berlin insbesondere die Handlungsfelder Energiepreise, Innovationspolitik und die Sicherung der Rohstoffe als essenziell für den Industriestandort Deutschland. 

So vereinbarten die Bündnispartner vor allem ein gemeinsames Positionspapier zur Sicherung kritischer Rohstoffe, das verschiedene konkrete Handlungsfelder adressiert. "Rohstoffpolitik ist heute eine Frage der nationalen Resilienz", stellte auch Bundeswirtschaftsministerin Reiche klar. "Wer industrielle Stärke sichern will, braucht verlässliche, diversifizierte und nachhaltige Rohstoffquellen." Das neue Papier sende "ein wichtiges Signal", so Reiche: "Politik, Wirtschaft und Sozialpartner müssen jetzt gemeinsam handeln, um Deutschlands Versorgung zukunftsfest zu machen."

Bestehende Instrumente umsetzen

Unter der Überschrift "Wirtschaftssicherheit und Resilienz als Fundament einer zukunftsfähigen Industrie" stellen die BZdI-Partner klar, wie wichtig es ist, Abhängigkeiten zu reduzieren und die Wertschöpfung in Deutschland durch eine breitere Diversifizierung der Bezugsquellen, den Ausbau heimischer Förderung, Verarbeitungskapazitäten und Recycling von kritischen Rohstoffen zu stärken. 

Sie fordern in dem Papier, bestehende politische Instrumente – etwa den EU Critical Raw Materials Act – konsequent umzusetzen, neue Werkzeuge wie den Rohstofffonds zügig einzusetzen, Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich zu beschleunigen, wettbewerbsfähige Investitionsbedingungen zu schaffen und Bürokratie abzubauen. 

Partnerschaften vertiefen 

Zudem sollen internationale Partnerschaften durch langfristige Lieferverträge, Investitionen in rohstoffreichen Ländern, engere Kooperationen in Weiterverarbeitung, Infrastruktur und Technologie sowie die Nutzung von Freihandelsabkommen, Clean Trade and Investment Partnerships (CTIP) und Global Gateway vertieft werden. 

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf einer ambitionierten Kreislaufwirtschaft, die durch marktbasierte Anreize, Förderung von Recyclingtechnologien und Forschung zu Substitution und effizienter Rohstoffnutzung vorangetrieben werden soll. Schließlich sieht das Papier eine engere Zusammenarbeit von Staat, Industrie und Forschung vor, unter anderem durch gemeinsame Governance-Strukturen, Taskforces und Roadmaps mit Maßnahmen zur Diversifizierung, Risikominimierung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. 

Sie finden das Positionspapier zum Download auf der Website des Bündnis Zukunft der Industrie.

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Dr. Susanne Gewinnus Referatsleiterin Industrie- und Forschungspolitik

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Petra Blum Pressesprecherin