Die Erhebung, an der sich vom 14. bis zum 17. April insgesamt 143 Mitgliedsunternehmen der AHK beteiligt hatten, zeigt auch eine erhebliche Eintrübung der Geschäftsaussichten. Dennoch bleiben die Investitionsstrategien robust.
Zölle haben den größten Einfluss
Mit Blick auf den Handelskonflikt sehen sich deutsche Unternehmen vor Ort am stärksten durch die Zusatzzölle betroffen, wobei 76 Prozent die amerikanischen und 63 Prozent die chinesischen Zölle nennen. Auf Platz drei und vier der relevanten Maßnahmen rangieren die US-Exportkontrollen, die 43 Prozent der Befragten spüren, und die US-Anti-Sanktionsgesetze mit 39 Prozent.
Als Hauptreaktion beschleunigen 38 Prozent der Betriebe ihre Lokalisierung in China. Dagegen nehmen 48 Prozent eine abwartende Haltung ein.
Geschäftsklima verdunkelt
Die Handelsstreitigkeiten beeinträchtigen auch die Konjunkturerwartungen: 56 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Chinas in den nächsten sechs Monaten – das sind erhebliche 40 Prozentpunkte mehr als im Mai 2024. Die Erwartungen an die Entwicklung der eigenen Branche fallen etwas zuversichtlicher aus: 44 Prozent der Betriebe gehen hier von einem Rückgang im laufenden Jahr aus, das bedeutet eine leichte Verbesserung gegenüber der Vorumfrage. Nur 29 Prozent erhoffen bis Ende 2025 einen Umsatzanstieg, 4 Prozentpunkte weniger als im September 2024. Zudem hat der Anteil der Betriebe, die mit einem Gewinn rechnen, von 22 Prozent auf 18 Prozent abgenommen.
Dennoch bleiben die Investitionsabsichten stabil: 50 Prozent der Umfrageteilnehmer (Vorumfrage: 51 Prozent) möchten ihre Investitionen in den nächsten zwei Jahren erhöhen. 18 Prozent der Unternehmen planen, ihre Investitionen zu verringern – ein Anstieg um 4 Prozentpunkte.
Erwartungen an die neue Bundesregierung
An die neue Bundesregierung richten 66 Prozent der Unternehmen die Forderung nach einer aktiven und informierten Zusammenarbeit mit China. 52 Prozent wünschen sich eine Verbesserung des China-Bilds in Deutschland, 40 Prozent plädieren für frühzeitige Regierungsbesuche.
Details und weitere Ergebnisse der "Flash Survey 2025 – Impact of Escalated Trade Conflict" gibt es auf der Website der AHK Greater China.