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Höchststand bei Firmenpleiten zeigt Dringlichkeit von Reformen

DIHK: Wirtschaft braucht Entlastung auf breiter Front
Insovenzen - Mann steht am Fenster eines leeren Büroraums

Immer mehr Unternehmen müssen aufgeben, und auch die weiteren Aussichten sind nicht gut

© Tim Garcha / The Image Bank / Getty Images

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt weiter an – zuletzt auf den höchsten Stand im Mai seit 2013. Damit gingen täglich Wertschöpfung, Innovationsimpulse und Unternehmergeist verloren, warnt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, meldeten die Amtsgerichte für den vergangenen Mai 2.036 beantragte Unternehmensinsolvenzen, das waren 5,3 Prozent mehr als im Mai 2024. Die Forderungen der Gläubiger aus diesen Fällen betrugen rund 3,2 Milliarden Euro. 

"Die Wirtschaftskrise dauert an – und deshalb wächst die Welle der Unternehmensinsolvenzen weiter", kommentiert DIHK-Konjunkturexperte Jupp Zenzen die neuen Zahlen. "Dass wir auch im Mai einen Zwölf-Jahres-Rekordwert erreichen, ist für die Politik ein Signal, die dringend benötigten Reformen sehr rasch umzusetzen."

Weniger Bürokratie, mehr Fachkräfte, weniger Kosten

Die Liquidität vieler Betriebe sei nach zwei Jahren Rezession angeschlagen, warnt Zenzen. "Tag für Tag verlieren wir Wertschöpfung, Innovationsimpulse, Unternehmergeist. Die Wirtschaft braucht Entlastung auf breiter Front – weniger Bürokratie, mehr Fachkräfte, weniger Kosten."

Als einen starken Belastungsfaktor nennt er die im internationalen Vergleich hierzulande teure Energie. "Inzwischen schränkt mehr als jedes zweite größere Industrieunternehmen aufgrund der hohen Energiekosten seine Produktion im Inland ein oder plant, es zu tun", berichtet der DIHK-Konjunkturexperte unter Verweis auf das aktuelle DIHK-Energiewendebarometer. "Das hat auch spürbare negative Folgen für die Auftragslage der unternehmensnahen Dienstleister."

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Dr. Jupp Zenzen Referatsleiter Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen

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Sven Ehling Pressesprecher | Visuelle Kommunikation