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In Indien für einen zügigen Abschluss der Verhandlungen werben

Treier: Ein Handelsabkommen wäre ein "absoluter Gamechanger"
Taj Mahal

Mehr als exotische Kultur: Die deutschen Unternehmen wünschen sich engere wirtschaftliche Verbindungen zu Indien

© Adrian Pope / Stone / Getty Images

Am 2. September ist Bundesaußenminister Johann Wadephul zu seinem Antrittsbesuch nach Indien aufgebrochen. Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), hofft auf Fortschritte in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen.

Volker Treier anpackend 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

"Die deutsche und europäische Wirtschaft braucht dringend ein ambitioniertes Handelsabkommen mit Indien", betont Treier anlässlich der Reise, die Wadephul nach Bangalore und Neu-Delhi führt. "Für viele deutsche Unternehmen wäre ein solches Abkommen ein absoluter Gamechanger im internationalen Geschäft." 

Mit Indien als bevölkerungsreichstem Land der Erde ließen sich Verbesserungen im Marktzugang realisieren wie sonst mit keiner anderen Volkswirtschaft. "Schließlich hängt jeder vierte Arbeitsplatz hierzulande am Export, in der Industrie sogar jeder zweite", erinnert der DIHK-Außenwirtschaftschef, und er warnt: "Während andere Wettbewerbsnationen mit dem Subkontinent bereits Nägel mit Köpfen machen, darf Europa den Anschluss nicht verlieren." 

Kein Schmalspurabkommen 

Die Bundesregierung müsse sich deshalb "in Neu-Delhi und Brüssel entschieden für einen zügigen Abschluss der Verhandlungen einsetzen", so Treiers Appell. "Ein umfassendes EU-Indien-Freihandelsabkommen könnte die zahlreichen indischen Handelshemmnisse abbauen – von Zöllen über Beschränkungen bei der öffentlichen Beschaffung bis hin zu Problemen beim Schutz geistigen Eigentums und bei Auslandsinvestitionen. Es würde die Rechtssicherheit für Unternehmen auf beiden Seiten erheblich erhöhen." 

Wichtig sei, "dass die EU sich nicht auf ein Schmalspurabkommen einlässt, sondern in allen relevanten Bereichen spürbare Verbesserungen erreicht", warnt Treier und präzisiert: "keine Digitalzölle, keine Exportrestriktionen, weitreichende Zollsenkungen und unbürokratische Ursprungsregeln".  

Gleichzeitig solle Indien "möglichst auf weitere Blockaden innerhalb der Welthandelsorganisation verzichten", fährt der DIHK-Außenwirtschaftschef fort. Mehr als die Hälfte des EU-Außenhandels – auch mit Indien – sei bislang nur durch WTO-Regeln abgesichert.

Mehr Tempo im weltweiten Wettbewerb um Marktzugänge 

Und nicht zuletzt fordert Treier Europa auf, Tempo zu machen und auch mit Ländern der großen Wachstumsregion Indo-Pazifik wie Indonesien, Thailand, Malaysia und den Philippinen Handelsabkommen zu schließen. Denn: "Der weltweite Wettbewerb um Marktzugänge läuft längst – und die deutsche Wirtschaft kann es sich nicht leisten, ins Hintertreffen zu geraten." 

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Katharina Wittke Referatsleiterin Süd- und Südostasien, Pazifik | Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK)

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Susanne Schraff Pressesprecherin