Pfadnavigation

Kein schneller Aufschwung zu erwarten

DIHK-Außenwirtschaftschef trotz kleinem Exportplus skeptisch
Hafenmole mit Containerschiff

Die hiesige Exportwirtschaft droht international den Anschluss zu verlieren

© PrapassPulsub / Moment / Getty Images

Die deutschen Ausfuhren haben im September einen leichten Zuwachs verzeichnet. Für Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), kein Grund zur Erleichterung – zumal von Industrieproduktion und Auftragseingang weiterhin verhaltene Signale kommen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes exportierten deutsche Unternehmen im September 2025 Waren im Wert von 131,1 Milliarden Euro, das bedeutet ein Plus von 1,4 Prozent im Vergleich zum August und einen Anstieg um 2 Prozent gegenüber September 2024. Gleichzeitig legten Industrieproduktion und Auftragseingang im September im Vormonatsvergleich um 1,9 Prozent beziehungsweise 1,1 Prozent zu, während sie gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0 beziehungsweise 4,3 Prozent absackten. 

Tropfen auf den heißen Stein

Volker Treier erklärend 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

"Das leichte Exportplus im September ist ein Tropfen auf den heißen Stein", kommentiert Volker Treier die Entwicklung. "Die aktuellen Zahlen aus der Industrie lassen einen schnellen Aufschwung bei Weitem nicht erwarten. Trotz leichter Zuwächse bei Auftragseingängen und Produktion bleibt das Niveau im Verarbeitenden Gewerbe niedrig. Die deutsche Exportwirtschaft steht weiter unter Druck." 

Er verweist auf die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage, der zufolge in den Betrieben nach wie vor die pessimistischen Stimmen überwiegen. "Handelshemmnisse weltweit und strukturelle Probleme am Standort Deutschland belasten zusätzlich", so Treier. "Für 2025 erwarten wir einen Rückgang der Exporte um rund 1 Prozent, 2026 dürfte nur ein minimales Plus von 0,5 Prozent folgen – zu wenig, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen." Deutschlands Exportwirtschaft drohe international den Anschluss zu verlieren.

"Jetzt braucht es entschlossene Schritte", mahnt der DIHK-Außenwirtschaftschef. "Weniger Bürokratie, wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und eine industriepolitische Offensive – nur so können unsere Unternehmen im globalen Wettbewerb bestehen und neue Chancen nutzen."

Kontakt

Porträtfoto Dr. Jupp Zenzen
Dr. Jupp Zenzen Referatsleiter Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen

Kontakt

Portätbild Sven Ehling
Sven Ehling Pressesprecher | Visuelle Kommunikation