In den Plänen der neuen Bundesregierung, mit einer Investorenkonferenz um internationale Finanziers zu werben, sieht die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen wichtigen, aber längst nicht ausreichenden Schritt hin zu einem spürbaren Mehr an Investitionen.
"Eine Investorenkonferenz wäre ein starkes Willkommenssignal an ausländische Investoren", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov dazu der "Wirtschaftswoche". Aber das allein werde "nicht reichen, um den notwendigen Investitions-Booster am Standort Deutschland zu zünden", stellte sie klar.
"Um in- wie ausländische Investitionen in Deutschland nachhaltig zu stärken, müssen wir unsere Hausaufgaben machen und endlich unsere strukturellen Probleme lösen." Im Koalitionsvertrag würden von der neuen Bundesregierung hierfür durchaus gute Ansätze angekündigt, so Melnikov.
Gute Ansätze im Koalitionsvertrag
Als Beispiele nannte sie umfangreiche Maßnahmen zum Rückbau von unnötiger Bürokratie, die Strompreissenkung, die steuerlichen Anreize durch schnellere Abschreibungen und die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. "Auch die Modernisierung und den Ausbau unserer Infrastruktur wollen Bund, Länder und Kommunen in Angriff nehmen", erklärte sie, der finanzielle Handlungsspielraum hierfür sei ja "bereits deutlich ausgeweitet" worden.
Die Zeit drängt
"Jetzt muss allen klar werden, dass die Zeit drängt", mahnte die DIHK-Hauptgeschäftsführerin. "Viele Unternehmen planen jetzt bereits ihre Investitionen für die kommenden Jahre. Die Bundesregierung sollte daher noch vor der Sommerpause klare Signale senden, dass sich Investitionen in Deutschland lohnen."
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Dr. Rainer KambeckBereichsleiter Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand