Pfadnavigation

Mütter wollen mehr arbeiten – wenn die Bedingungen stimmen

Netzwerk "Erfolgsfaktor Familie" präsentiert beim Unternehmenstag Zahlen
Ein Mann und eine Frau überreichen einer weiteren Frau auf der Bühne eine Urkunde und einen Blumenstrauß

Karin Prien (l.) und Peter Adrian hießen Nina Mielke von der Messe München GmbH als 9.000. Netzwerk-Mitglied willkommen

© Erfolgsfaktor Familie / Nils Hasenau

"Mehr ist möglich" in puncto Muttererwerbstätigkeit: Eine beim Unternehmenstag "Erfolgsfaktor Familie" am 19. September in Berlin präsentierte Expertise der Prognos AG zeigt auf, was Betriebe tun können, damit Mütter ihre Arbeitszeitwünsche umsetzen können.

Zu der Veranstaltung mit Bundesfamilienministerin Karin Prien und Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), kamen Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Wirtschaft im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin zusammen, um über die Themen Fachkräftesicherung, Müttererwerbstätigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sprechen. 

Im Mittelpunkt standen die Ergebnisse der Prognos-Untersuchung: Sie liefern wichtige Impulse für Unternehmen, wie sie das Fachkräftepotenzial von Müttern besser erschließen können. Grundlage ist eine repräsentative Befragung von über 1.500 teilzeitbeschäftigten Müttern in Deutschland.

Neben dem wichtigen Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur hat die betriebliche Vereinbarkeitspolitik einen erheblichen Einfluss auf die Bereitschaft von Müttern zur Arbeitszeiterhöhung: Fast die Hälfte der teilzeitbeschäftigten Mütter (45 Prozent) würde ihre Arbeitszeit erhöhen – wenn betriebliche Bedingungen wie Flexibilität, Kommunikation und Karriereperspektiven verbessert würden. Das entspricht einem Potenzial von rund 14 Millionen zusätzlichen Wochenstunden beziehungsweise etwa 350.000 zusätzlichen Vollzeitäquivalenten.

Prien: Mütter nicht drängen, sondern unterstützen

Porträtfoto Karin Prien

Karin Prien

© Dominik Butzmann / photothek

Bundesfamilienministerin Karin Prien: "Mütter leisten Enormes – zu Hause wie im Beruf. Viele wären bereit, mehr zu arbeiten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen: verlässliche Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten und echte Partnerschaft zu Hause. Die Expertise zeigt: Mehr ist möglich! Politik und Arbeitgeber können gemeinsam ein großes Potenzial heben – nicht nur für die Familien, sondern auch für unsere Wirtschaft. Wir wollen Mütter nicht drängen, sondern unterstützen. Als Bundesregierung werden wir in den nächsten Jahren Milliarden in die Kitas und Schulen investieren. Außerdem werden wir durch das Elterngeld Anreize für mehr Partnerschaftlichkeit setzen."

Adrian: Mehr Vereinbarkeit, mehr Wohlstand 

DIHK-Präsident Peter Adrian

Peter Adrian

© DIHK / Werner Schuering

DIHK-Präsident Peter Adrian: "Wenn wir es schaffen, Eltern – insbesondere Müttern – den schrittweisen Wiedereinstieg und die Ausweitung ihrer Arbeitszeit zu erleichtern, profitieren alle: Familien, Unternehmen und der Arbeitsmarkt. Wir sprechen hier von einem Potenzial, das mehreren Hunderttausend Vollzeitstellen entspricht. Die Rechnung ist letztlich ganz einfach: Mehr Vereinbarkeit ermöglicht mehr Erwerbsarbeit. Und mehr Erwerbsarbeit führt zu mehr Wohlstand."

 

Weitere Ergebnisse der Expertise:

  • 91 Prozent der Mütter sind der Auffassung, dass neben dem Staat auch Arbeitgeber eine Verantwortung dafür haben, dass Beruf und Familie vereinbar sind.

  • Unter den derzeitigen Bedingungen ist ein Großteil der Mütter zufrieden mit ihren Arbeitszeiten. 17 Prozent der Mütter würden gern ihre Arbeitszeit erhöhen, 8 Prozent würden ihre Arbeitszeit lieber reduzieren.

  • Bei verbesserten betrieblichen Bedingungen wären 45 Prozent der Mütter bereit, ihre Arbeitszeit zu erhöhen. Im Durchschnitt würden die Mütter in Deutschland ihre Arbeitszeit auf eine 33-Stunden-Woche anheben.

  • Zu den betrieblichen Voraussetzungen für eine Arbeitszeitausweitung gehört vor allem Flexibilität in der individuellen Arbeitszeitgestaltung. Viele Mütter würden ihre Arbeitszeit gerne ausweiten, haben aber Sorge, ob dies mit ihren familiären Aufgaben vereinbar ist. Hier wünschen sie sich "Probephasen", um einen höheren Stundenumfang ausprobieren und bei unerwarteten Herausforderungen in der Familie reagieren zu können.

  • Weitere Voraussetzungen sind eine persönliche Kommunikation und mehr Karriereoptionen. 38 Prozent der Mütter geben an, dass sie schlicht eine aktive Ansprache durch den Arbeitgeber zu einer Arbeitszeiterhöhung bewegen könnte. Tatsächlich wurden bislang aber nur 4 Prozent gezielt darauf angesprochen. 41 Prozent der Mütter benennen bessere Entwicklungsmöglichkeiten als Anreiz zur Arbeitszeiterhöhung. 

Die Expertise "Mehr ist möglich! Was Betriebe tun können, damit Mütter ihre Arbeitszeitwünsche umsetzen können" gibt es zum Download unter www.erfolgsfaktor-familie.de.

9.000. Netzwerkmitglied: Messe München GmbH

Beim Unternehmenstag haben Bundesfamilienministerin Prien und DIHK-Präsident Adrian zudem die Messe München GmbH als 9.000. Mitglied im Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie" begrüßt. Das Unternehmen unterstützt seine Beschäftigten bereits bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und möchte sein Engagement im Rahmen seiner Mitgliedschaft weiter ausbauen und von den Angeboten des Netzwerks profitieren.

Kontakt

Porträtbild Sophia Kassim
Sophia Kassim Projektreferentin Netzwerkbüro "Erfolgsfaktor Familie"

Kontakt

Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin
Logo Unternehmensnetzwerk Erfolgsfaktor Familie

Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie"

Das Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie" wurde 2007 von Bundesfamilienministerium und DIHK als zentrale Plattform für familienfreundliche Unternehmen gegründet. Es unterstützt seine Mitglieder kostenlos bei der Umsetzung einer familienfreundlichen Personalpolitik – mit Veranstaltungen, Publikationen und einer umfassenden Datenbank, die auch ein Networking ermöglicht. Betreut werden diese Aktivitäten von dem bei der DIHK Service GmbH angesiedelten Netzwerkbüro "Erfolgsfaktor Familie", das auch die Zusammenarbeit mit wichtigen Multiplikatoren koordiniert.