Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland nimmt weiter zu und hat im Juli den höchsten Stand seit zwölf Jahren erreicht. Nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist auch in den kommenden Monaten keine Entspannung in Sicht.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, meldeten die Amtsgerichte für den vergangenen Juli 2.197 beantragte Unternehmensinsolvenzen – das waren 13,4 Prozent mehr als im Juli 2024.
Ursache seien unter anderem rückläufige Exporte – insbesondere in die USA – sowie eine sinkende Industrieproduktion und die anhaltend schwache Konjunktur, so DIHK-Chefanalyst Volker Treier. "Das sind keine guten Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland."
Die DIHK geht davon aus, dass im laufenden Jahr mehr als 22.000 Unternehmen Insolvenz anmelden müssen – das entspricht durchschnittlich über 60 Insolvenzen pro Tag.
Standort Deutschland braucht Entlastung
Um dem Trend entgegenzuwirken, fordert Treier bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Der DIHK-Chefanalyst betont: "Damit die Wirtschaft endlich aus der strukturellen Malaise kommt und wieder mehr Betriebe finanziell handlungsfähiger werden, sind bessere Standortfaktoren unabdingbar." Konkret nennt er die hohen Energie- und Personalkosten sowie die im internationalen Vergleich starke Belastung durch Steuern und Bürokratie. "Die Betriebe brauchen schnelle, spürbare Reformen."
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Dr. Marc EversReferatsleiter Mittelstand, Existenzgründung, Unternehmensnachfolge