Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland nimmt weiter zu und hat im Juli den höchsten Stand seit zwölf Jahren erreicht. Nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist auch in den kommenden Monaten keine Entspannung in Sicht.
Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes wurden im Juli 2025 in Deutschland 13,4 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im Vorjahresmonat.
Ursache seien unter anderem rückläufige Exporte – insbesondere in die USA – sowie eine sinkende Industrieproduktion und die anhaltend schwache Konjunktur, so DIHK-Chefanalyst Volker Treier. "Das sind keine guten Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland."
Die DIHK geht davon aus, dass im laufenden Jahr mehr als 22.000 Unternehmen Insolvenz anmelden müssen – das entspricht durchschnittlich über 60 Insolvenzen pro Tag.
Standort Deutschland braucht Entlastung
Um dem Trend entgegenzuwirken, fordert Treier bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Der DIHK-Chefanalyst betont: "Damit die Wirtschaft endlich aus der strukturellen Malaise kommt und wieder mehr Betriebe finanziell handlungsfähiger werden, sind bessere Standortfaktoren unabdingbar." Konkret nennt er die hohen Energie- und Personalkosten sowie die im internationalen Vergleich starke Belastung durch Steuern und Bürokratie. "Die Betriebe brauchen schnelle, spürbare Reformen."
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Dr. Marc EversReferatsleiter Mittelstand, Existenzgründung, Unternehmensnachfolge