Für viele Betriebe der deutschen Tourismuswirtschaft hat sich die finanzielle Situation in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert. Das zeigt eine Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn, an der sich 2.500 Unternehmen der Branche beteiligt haben.
Die neue Auswertung zeichnet ein differenziertes Bild: So profitieren die Reisevermittler trotz einer sich verschlechternden Finanzlage weiterhin von der immer noch hohen Reiselust der Deutschen. Im Gastgewerbe hingegen melden derzeit mehr als die Hälfte der Betriebe eine problematische Finanzlage.
Trotz hoher Auslastung stehen insbesondere Hotels und Gaststätten unter großem Druck. Als Hauptgründe für die negative Geschäftslage und die schlechten Erwartungen nennen die Befragten vor allem Bürokratie und die steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe, Mitarbeiter und Lebensmittel in Deutschland. Rund drei Viertel der Unternehmen sehen darin einen Grund für ihre angespannte Lage.
"Die Meldungen aus den Unternehmen ergeben ein eindeutiges Bild", kommentiert DIHK-Tourismusexperte Dirk Binding die Ergebnisse. "Viele Hotels und Gaststätten haben weniger ein Nachfrageproblem, sondern eher ein Kostenproblem. Viele Betriebe kämpfen trotz guter Auslastung um ihr Überleben."
Steigende Zahl von Gastronomen fürchtet Insolvenz
Die Erfahrung lehre, so Binding: "Wenn Kneipen und Restaurants erstmal ihre Türen schließen, bleiben sie in der Regel auch zu. Wir verlieren damit wertvolle Arbeitsplätze und Begegnungsräume. Insbesondere im ländlichen Bereich geht häufig auch ein Stück Standortqualität verloren."
Nach Einschätzung des DIHK-Tourismusexperten zeigen die Rückmeldungen aber auch eindeutig, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss: "Die Betriebe brauchen spürbare Entlastung auf ganzer Linie: Bei den Kosten und der Bürokratie. Damit helfen wir den oft familiengeführten Betrieben direkt und unmittelbar."
Sie finden die komplette Auswertung hier zum Download: