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Unternehmen fordern Trendwende in Brüssel

Klare Ansage an die EU: Weniger Bürokratie, mehr Wettbewerbsfähigkeit
EPdU 2023: deutscher Abgeordner gibt sein Votum ab

Abstimmen wie die "Profis" können Unternehmerinnen und Unternehmer beim EPdU

© Iris Haidau Photography

Am 4. November kommen beim "Europäischen Parlament der Unternehmen" (EPdU) in Brüssel Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa zu Wort. In einer simulierten Parlamentssitzung richten sie ihre Anliegen zu wirtschaftsrelevanten Themen direkt an die EU-Institutionen.

Europa steht am Scheideweg. Beim diesjährigen EPdU setzen 700 Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter ein kraftvolles Zeichen: Für einen Tag übernehmen sie die Rolle von Europaabgeordneten und diskutieren mit Repräsentanen von Kommission und Parlament über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Europa. 

Die Diagnose ist ernst: Im globalen Standortwettbewerb gerät Europa zunehmend ins Hintertreffen. Hohe Energiepreise, überbordende Regulierung und Hemmnisse im Binnenmarkt lähmen die Wettbewerbsfähigkeit. 

Adrian: Schneller, offener und praxisnäher werden

DIHK-Präsident Peter Adrian

Peter Adrian

© DIHK / Werner Schuering

"Wir haben ein echtes Standortproblem", warnt Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer und Leiter der 90-köpfigen deutschen EPdU-Delegation. "Europa braucht eine klare Agenda: Bürokratie abbauen, Binnenmarkt-Barrieren beseitigen, Energiepreise senken. Nur so bleiben wir im Rennen." Seine Forderung ist eindeutig: "Europa muss schneller, offener und praxisnäher werden. Unternehmen brauchen stabile Rahmenbedingungen und Raum für Innovation, keine Regelungsflut."

Dittrich: Image der Normenproduktionsfabrik ablegen

Jörg Dittrich

Jörg Dittrich

© ZDH / Henning Schacht

Vor dem Hintergrund zunehmender Regulierung auf europäischer Ebene warnt Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, vor einer wachsenden Entfremdung zwischen politischem Anspruch und betrieblicher Wirklichkeit und vor dem Risiko, dass die EU als Normenproduktionsfabrik statt als Friedens- und Wohlstandsgarant wahrgenommen wird. "Wir brauchen weniger, dafür klare, effiziente und praxisnahe Regeln, die sich an der Realität kleiner und mittlerer Betriebe orientieren. Wenn EU-Gesetze vor Ort nicht umsetzbar sind, tragen sie auch nichts dazu bei, politischen Ziele zu erreichen", mahnt Dittrich. Die Politik müsse umdenken: "Statt alles kontrollieren und regeln zu wollen, sollte die Politik den Betrieben wieder mehr Vertrauen und unternehmerischen Freiraum geben."

Anliegen direkt bei den Entscheidern platziert

Auf der Agenda des EPdU: Binnenmarkt-Potenziale, Energiekrise, Protektionismus und konkrete Lösungsvorschläge aus der Unternehmenspraxis. Das EPdU findet alle zwei Jahre statt und wird von dem europäischen Kammerdachverband Eurochambres organisiert. Es bietet Unternehmerinnen und Unternehmern die einmalige Chance, ihre Anliegen direkt dort zu platzieren, wo Europas Zukunft entschieden wird.

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Porträtfoto Jana Paratz
Jana Paratz Referatsleiterin Beziehungen zu Eurochambres, Politikkontakte

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Susanne Schraff Pressesprecherin