In einer simulierten Plenarsitzung diskutierte die 90-köpfige deutsche Delegation – vom Familienunternehmen bis zum Konzern, aus nahezu allen Branchen – mit Vertreterinnen und Vertretern von Kommission und Parlament über die drängendsten Herausforderungen am Wirtschaftsstandort Europa.
Das Ergebnis: Trotz schwieriger geopolitischer Lage zeigten die Unternehmerinnen und Unternehmer Gestaltungswillen und präsentierten konkrete Ideen. Ihre zentrale Forderung an die Politik: mehr Unterstützung, deutlich weniger Bürokratie und eine wirksamere wirtschaftspolitische Agenda für Europa.
Das heißt im Einzelnen:
- Mehr Freihandelsabkommen für leichtere Diversifizierung! 77 Prozent der Unternehmen gaben an, aufgrund der geopolitischen Spannungen zusätzliche Engpässe in den Lieferketten zu haben. 70 Prozent sagten, die EU tue noch nicht genug, um die Wirtschaft über Abkommen beim Bewältigen dieser Herausforderung zu unterstützen.
- Hürden im Binnenmarkt endlich abbauen! Obwohl der EU-Binnenmarkt seit über 30 Jahren vollendet sein sollte, berichteten 82 Prozent der Unternehmen, innerhalb der EU nicht frei agieren zu können, weil der Binnenmarkt nach wie vor unzureichend integriert sei. 84 Prozent forderten, dass effektiver gegen Verstöße gegen Binnenmarktvorschriften vorgegangen werden müsse, um Hürden zu senken.
- Ernst machen mit dem Bürokratieabbau! Die von der EU angekündigte Vereinfachungsagenda kommt noch nicht bei der Wirtschaft an: 93 Prozent der Unternehmen sagten, dass sich der Verwaltungsaufwand im letzten Jahr für sie nicht verringert habe. Als nicht verhältnismäßig wurde beispielsweise die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der aktuellen Form bewertet: Nach Auffassung von 75 Prozent ist die Berichterstattung kein wirksames Instrument, um gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Nachhaltigkeit zu fördern.
Alle Abstimmungsergebnisse finden Sie auf der Website von Eurochambres.
Die europäischen Kammerdachverbände werden sich weiterhin mit Nachdruck für bessere Rahmenbedingungen in Europa einsetzen. Denn starke Unternehmen sind die Grundlage für Wohlstand, Arbeitsplätze und Innovationskraft – in Deutschland und in ganz Europa.