Pfadnavigation

Dekarbonisierung industrieller Prozesswärme

Teilnahme für Pilotauktion Anfang Dezember
Zwei Boiler hängen an einer Wand

Die Auktion baut auf dem Modell der Wasserstoff-Auktionen des Innovationsfonds auf

© SEM VAN DER WAL / Contributer / Getty Images

Die EU-Kommission hat die Teilnahmebedingungen der ersten Auktion zur Dekarbonisierung von industrieller Prozesswärme veröffentlicht. Das Auktionsvolumen von rund einer Milliarde Euro wird über den europäischen Innovationsfonds finanziert und speist sich aus den Einnahmen des Emissionshandels. Die für Anfang Dezember vorgesehene Pilotauktion steht in dem Kontext einer potenziellen zukünftigen EU-Dekarbonisierungsbank, die unter dem Clean Industrial Deal angekündigt worden ist. 

Prozesswärme bezeichnet die Energie, die zur Erzeugung hoher Temperaturen in Produktionsprozessen in Branchen wie Chemie, Stahl oder Zement verwendet wird. Ziel der europaweiten Auktion (IF25 Heat Auction) ist, die Markteinführung elektrifizierter und alternativer erneuerbarer Wärmetechnologien in der Industrie zu fördern und die Dekarbonisierung der europäischen Industrie voranzutreiben.

Finanziert durch Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem verfügt die Auktion über ein Budget von 1 Milliarde Euro zur Unterstützung innovativer Projekte, die industrielle Prozesswärme elektrifizieren – etwa durch Wärmepumpen, Kessel, Plasmabrenner, Widerstands- und Induktionsheizungen. Auch Projekte mit direkter Nutzung erneuerbarer Wärmequellen – etwa Solarthermie oder Geothermie – sowie hybride Projekte, die verschiedene Technologien kombinieren, sind förderfähig.

Aufbauend auf dem Modell der Wasserstoff-Auktionen des Innovationsfonds im Rahmen der europäischen Wasserstoffbank wurden die endgültigen Teilnahmebedingungen nach öffentlichen Konsultationen mit Industrie und Interessengruppen erstellt, bei denen sich auch die DIHK eingebracht hat. Das Budget der Auktion kann durch nationale Beiträge über das Modell "Ausschreibung als Dienstleistung" (Auction-as-a-Service) ergänzt werden – ein Ansatz, der bereits bei Wasserstoffauktionen angewendet wurde.

Die neue Pilotauktion soll Anfang Dezember 2025 für Bieter geöffnet werden. Die Veröffentlichung der endgültigen Teilnahmebedingungen bietet interessierten Antragstellern die Möglichkeit, sich mit den Anforderungen vertraut zu machen und ihre Gebote vorzubereiten. 

Kontakt

Hilden, Marlon
Marlon Hilden Referatsleiter europäische und internationale Energie- und Klimapolitik