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Energieversorgungskrise und kein Ende?

Freileitungsmast

Angespannte Versorgungslage, hohes Preisniveau: Die Energiekrise betrifft alle Unternehmen

© Anton Petrus / Moment / Getty Images

Seit über einem Jahr halten die hohen Strom- und Gaspreise die Wirtschaft bereits in Atem. Durch den russischen Angriff auf die Ukraine stellt sich zudem die Frage, wie sicher unsere Gasversorgung noch ist.

Zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine kommen die Probleme französischer Kernkraftwerke sowie die niedrigen Pegelstände, die zu einem Einbruch der Stromerzeugung durch Wasserkraft in Europa geführt haben. Ein beängstigender Sturm also, mit dem sich jedes Unternehmen auseinandersetzen muss. Denn: Die Versorgung wird die Unternehmen nicht nur diesen Winter beschäftigen. Auch im Winter 2023/2024 wird die Gasversorgung unsicher bleiben und damit die Preise hoch. Eine Beruhigung der Lage ist erst ab Ostern 2024 zu erwarten. Bis dahin gilt es vor allem, auf mildes Wetter zu hoffen, damit sich die Versorgungslage nicht dramatisch zuspitzt.

Derzeit beschäftigt die Unternehmen vor allem die Frage der Strom- und Gaspreise, die Ende August jeweils ein Allzeithoch erreicht haben. Aktuell hat sich die Lage etwas beruhigt. Dennoch stehen wir etwa jeweils bei einer Verzehnfachung der Beschaffungskosten. Solche Preisniveaus können viele Betriebe aus allen Branchen nicht lange durchhalten. Denn anders als bei vergangenen Krisen ist nun die Wirtschaft in ihrer gesamten Breite betroffen.

In den bis zum Sommer verabschiedeten Hilfsprogrammen bestehen nur Hilfen für gut 100 Industriesektoren. Alle anderen fallen durch den Rost. Der DIHK hat daher bereits seit dem Frühjahr auf eine Ausweitung der Hilfszahlungen gedrängt.

Dies soll sich nun ändern, indem ein Mittelstandsprogramm aufgelegt werden soll, an dem alle KMU nach EU-Definition (bis 250 Mitarbeiter, bis 50 Millionen Euro Umsatz) partizipieren können sollen. Auch sollen künftig grundsätzlich alle Industriebranchen Anträge stellen können.

Zur Bekämpfung der Krise wurde von der Bundesregierung außerdem eine Gas-Kommission eingerichtet. Sie soll bis Mitte Oktober konkrete Entlastungsvorschläge für Unternehmen und private Haushalte erarbeiten. Die IHK-Organisation ist über DIHK-Präsident Peter Adrian in der Kommission vertreten und wird die Stimme der Wirtschaft zu Gehör bringen.

Unabhängig davon hat die IHK-Organisation bereits von Beginn an gefordert, dass die sogenannte Gasbeschaffungsumlage nicht auf den Rechnungen der Betriebe auftaucht, sondern direkt in den Bundeshaushalt wandert. Dass sie jetzt vom Tisch ist, ist ein erster Silberstreif am Horizont. Damit bleiben den Betrieben Mehrbelastungen in zweistelliger Milliardenhöhe erspart. Das führt hoffentlich bei vielen Unternehmen dazu, dass das Wasser nicht mehr bis zum Hals steht.

Der DIHK hat viele Serviceinformationen zur Energiekrise auf seiner Homepage zusammengetragen, die Sie hier finden und die regelmäßig aktualisiert werden.

© DIHK

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Dr. Sebastian Bolay Bereichsleiter Energie, Umwelt, Industrie

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Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin