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EU-Kommission stellt Wasserresilienzstrategie vor

Neue EU-Strategie setzt auf Innovation, Investitionen und Digitalisierung
Wasser

EU-Kommission startet Strategie zur Verbesserung der Wassersicherheit für Wirtschaft, Bevölkerung und Umwelt

© Natalia Maro / Getty Images

Angesichts wachsender Klimarisiken – von Dürren über Überschwemmungen bis hin zu Wassermangel – soll die Europäische Wasserresilienzstrategie Mitgliedstaaten dabei unterstützen, Wasser besser zu managen.

Die Europäische Kommission hat am 4. Juni 2025 ihre Europäische Wasserresilienzstrategie vorgestellt. Ziel ist es, den Wasserkreislauf zu schützen und wiederherzustellen, sauberes und bezahlbares Wasser für alle sicherzustellen und den Aufbau einer nachhaltigen, resilienten und wettbewerbsfähigen Wasserwirtschaft in Europa voranzutreiben.

Fünf der zehn größten globalen Geschäftsrisiken sind laut EU-Kommission wasserbezogen. Vor diesem Hintergrund betont die Kommission, dass Unternehmen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Strategie spielen. Sie sollen nicht nur effizienter mit Wasser umgehen, sondern auch von neuen Wachstums- und Innovationschancen profitieren. Immerhin hält Europa bereits rund 40 Prozent der weltweiten Patente im Bereich Wassertechnologien.

Die Strategie zielt auf die Entwicklung einer "wasserintelligenten Wirtschaft", die auf nachhaltigem Wassermanagement, Investitionen in moderne Infrastruktur und die Integration digitaler Lösungen wie KI und Smart Metering basiert.

Einzelne Maßnahmen im Überblick:

  • Wasser effizient nutzen: Ein EU-weites Ziel sieht eine Verbesserung der Wassereffizienz um mindestens 10 Prozent bis 2030 vor. Mitgliedstaaten werden aufgefordert, eigene nationale Ziele festzulegen.
  • Investitionen stärken: Über 15 Milliarden Euro sollen im Zeitraum 2025–2027 für Wasserprojekte durch die Europäische Investitionsbank bereitgestellt werden.
  • Digitalisierung beschleunigen: Eine EU-Initiative für die Digitalisierung im Wassersektor wird KI-gestützte Anwendungen, digitale Leckortung und satellitengestützte Prognosen fördern.
  • Forschung und Innovation fördern: Die Kommission will eine eigene Wasser-Forschungsstrategie sowie eine „European Water Academy“ zur Qualifizierung von Fachkräften etablieren.
  • Krisenvorsorge verbessern: Neue Frühwarnsysteme sollen EU-weit Dürre- und Hochwasserprognosen verbessern und lokale Behörden frühzeitig informieren.

Ab 2025 soll alle zwei Jahre ein Wasserresilienz-Forum stattfinden, das den Dialog mit Unternehmen, Bürgern und Politikern stärken soll. Bis 2027 ist zudem eine erste Zwischenbewertung der Fortschritte vorgesehen.

Vermehrte Trockenheit und Hochwasser im Zusammenhang mit dem Klimawandel stellen auch in Deutschland viele Unternehmen vor Herausforderungen. Denn die Wirtschaft ist auf ein ausreichendes Wasserangebot angewiesen: Viele Zukunftstechnologien wie Halbleiter, Wasserstoffelektrolyse oder Batterien sowie erneuerbare Energien haben einen großen Wasserbedarf. Aus Sicht der deutschen gewerblichen Wirtschaft ist es deshalb gut, dass die EU die Initiative für eine Strategie zur Stärkung der Wasserresilienz ergreift und so auch die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stärken will. Besonders wichtig für Unternehmen sind Maßnahmen, die sie bei der frühzeitigen Erkennung der Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Geschäftstätigkeit unterstützen, damit sie rechtzeitig gegensteuern können. 

Kontakt

Porträtfoto Kathrin Riedler
Kathrin Riedler Referatsleiterin Europäische Umwelt- und Rohstoffpolitik