Die Quantenstrategie, die im Kontext der aktuellen Diskussionen um EU-Wettbewerbsfähigkeit und den Draghi-Bericht entstanden ist, soll Europas Rolle in dem Bereich weiter ausbauen. Laut Kommissionsangaben stehen schon heute rund ein Drittel der weltweiten Quantencomputer in der EU. Allerdings fehlt es vielfach noch an einer konkreten Umsetzung von Forschungsergebnissen in Industrieanwendungen.
Die Strategie stellt eine Reihe von Maßnahmen vor, die die EU voranbringen sollen. So ist zunächst geplant, Grundlagenforschung, aber auch die Anwendung von Forschung und den Schritt vom Labor in die Unternehmen zu fördern. Auf der Infrastrukturseite soll der Fokus auf größere, leistungsfähigere Quantencomputer gelegt werden, die durch praxisnahe Anwendungen die Potentiale der Technologie verwirklichen können. Auch auf Quantum-Simulatoren – Computer, die die Leistung von Quantencomputern mit weniger komplexer Hardware "imitieren" können – soll vermehrt gesetzt werden. Zudem sollen Quantenkommunikation und Messungen mit Quantentechnologie gestärkt werden. Auf der Industrie- und Ökosystemseite plant die EU vom aktuell stark von Start-ups geprägten System zu einer industrielleren Landschaft zu kommen, was unter anderem Clusterförderungen, Investitionen und Stärkung der Lieferketten beinhaltet. Besonders im Bereich Weltraum und Verteidigung soll Europa durch eigene Strategien gestärkt werden. Nicht zuletzt sind Maßnahmen im Bereich der Fachkräfte und Quantenkompetenzen vorgesehen.
Die Quantenstrategie ist kein Gesetz, sondern vielmehr eine Bestandsaufnahme sowie Sammlung an geplanten Initiativen, Rechtsakten und Gesetzesanpassungen, die Europa letztendlich ein Stück auf dem Weg zum Quantenkontinent näherbringen soll. Die Kommission selbst bezeichnet die Strategie als "Blaupause in Bewegung", die dynamisch auf neue Entwicklungen reagieren soll.