Gleichzeitig einigte sich der Rat auf ein indikatives Ziel für 2035 für die Klimakonferenz COP 30, das eine Emissionsreduktion zwischen 66,25 Prozent und 72,5 Prozent vorsieht.
Zentral für das Umweltministerrates der EU war die geplante Anpassung des Europäischen Klimagesetzes, das ein verbindliches Netto-Treibhausgasreduktionsziel von 90 Prozent bis 2040 (im Vergleich zu 1990) vorsieht. Dieses Zwischenziel soll den Weg zur Klimaneutralität bis 2050 ebnen – und stellt gleichzeitig eine wichtige Entscheidung für die europäische Wirtschaft dar. Die Diskussionen konzentrierten sich auf den Fortschritt der Verhandlungen und die Ausgestaltung eines zukunftsfähigen politischen Rahmens, der Mitgliedstaaten ermöglicht, die ambitionierten Ziele zu erreichen, ohne ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden.
Ein wichtiges Element der Debatte war die Frage, wie die EU die internationale Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industrien sichern kann, ohne Klimaziele zu opfern. Die dänische Ratspräsidentschaft präsentierte einen Fortschrittsbericht, der neue Flexibilitätsmechanismen vorschlägt – etwa die stärkere Berücksichtigung nationaler Gegebenheiten und die Eindämmung von Carbon Leakage, also der Abwanderung von CO₂-intensiven Produktionsstätten in Länder mit weniger strengen Klimavorgaben. Diese Anpassungen sollen sicherstellen, dass europäische Unternehmen im globalen Wettbewerb nicht benachteiligt werden, während sie gleichzeitig ihre Emissionen reduzieren.
Die Minister betonten die Notwendigkeit eines robusten politischen Rahmens, der den Übergang zur Klimaneutralität unterstützt. Offene Punkte bleiben jedoch die Rolle internationaler CO₂-Zertifikate und die Anrechnung natürlicher Kohlenstoffsenken (wie Wälder oder Moore) auf die Bilanzierung der Emissionsziele. Hier gilt es, klare Regeln zu schaffen, die sowohl ökologisch wirksam als auch wirtschaftlich tragfähig sind.
Parallel zum 2040-Ziel verabschiedeten die Minister eine Absichtserklärung zur EU-Klimabeitragsaktualisierung (Nationally Determined Contribution, NDC). Diese sieht vor, dass die EU vor der UN-Klimakonferenz COP30 (10. bis 21. November 2025, Brasilien) ein aktualisiertes NDC einreicht – inklusive eines indikativen Reduktionsziels für 2035 zwischen 66,25 Prozent und 72,5 Prozent. Die Erklärung unterstreicht die EU-weite Verpflichtung zum Pariser Abkommen und solle ein klares Signal an die internationale Gemeinschaft senden, Klimaschutz weiterhin ernst zu nehmen, ohne die wirtschaftliche Stabilität aus den Augen zu verlieren.