Die geförderten Vorhaben sollen über einen Zeitraum von zehn Jahren rund 2,2 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff produzieren und dadurch über 15 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen einsparen. Einsatzbereiche sind vor allem die Chemieindustrie, der Transportsektor sowie die Herstellung von Methanol und Ammoniak.
Die Fördermittel schließen gezielt die Lücke zwischen Produktionskosten und Marktpreis. Zwölf Projekte erhalten eine feste Prämie von 0,20 bis 0,60 Euro pro Kilogramm Wasserstoff – die meisten benötigen weniger als 0,50 Euro/kg. Erstmals wurden auch drei maritime Projekte mit insgesamt 96,7 Millionen Euro bedacht, um die Dekarbonisierung der Schifffahrt zu unterstützen.
Die größten Anlagen dieser Förderrunde entstehen in Deutschland und den Niederlanden. Zum ersten Mal erhalten zwei Projekte aus Deutschland eine Förderung:
- Das Unternehmen ReGas erhält 112 Millionen Euro für ein Großelektrolyse-Projekt im Rahmen eines geplanten Wasserstoff-Hubs in Lubmin.
- Das Projekt "Kaskade", koordiniert von Meridian SAS, plant eine Elektrolyseleistung von 367 MW und zählt zu den umfangreichsten Projekten in Europa.
Die unterzeichneten Förderverträge mit der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt werden bis Herbst 2025 erwartet. Die Projekte haben anschließend 2,5 Jahre Zeit für die Finanzierung und fünf Jahre bis zum Produktionsstart. Insgesamt könnten die EU-Kapazitäten durch die geförderten Vorhaben auf fünf Gigawatt Elektrolyseleistung nahezu verdoppelt werden.
Die Europäische Wasserstoffbank plant bereits eine dritte Auktionsrunde für Ende 2025 mit einem Budget von bis zu einer Milliarde Euro. Ergänzend soll ein neuer "Wasserstoff-Mechanismus" den Marktzugang über eine digitale Handelsplattform erleichtern.