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Internationale Energieagentur veröffentlicht Bericht "Gas 2025"

LNG verändert globalen Gasmarkt mit Auswirkungen auf Unternehmen
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Bis 2030 wird eine Stärkung der Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Erdgas erwartet

© Chunyip Wong / Getty Images

Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert in ihrem Bericht "Gas 2025" eine bevorstehende Veränderung des globalen Gasmarkts, ausgelöst durch eine Ausweitung der Flüssigerdgas-, sogenannter LNG-Exportkapazitäten. Bis 2030 sollen weltweit rund 300 Milliarden Kubikmeter pro Jahr an neuen LNG-Kapazitäten entstehen, vor allem in den USA und Katar. Diese Entwicklung könnte die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Erdgas stärken.

Der Bericht vom 27. Oktober zeigt, dass die Gaspreise nach dem Angebotsschock im Jahr 2022 deutlich über dem historischen Niveau blieben. Dies hat die Nachfrage gedämpft, vor allem in Asien. Nach einem kräftigen Anstieg im Jahr 2024 hat sich das Wachstum der Erdgasnachfrage in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 deutlich verlangsamt. Für das Gesamtjahr 2025 wird ein Rückgang des Wachstums der weltweiten Gasnachfrage von 2,8 Prozent im Jahr 2024 auf unter 1 Prozent im Jahr 2025 erwartet. Hauptursachen dafür sind makroökonomische Unsicherheiten und eine angespannte Angebotslage. 

Trotz dieser Unsicherheiten erreichten Investitionsentscheidungen für US-LNG-Projekte in den ersten neun Monaten 2025 ein Rekordniveau. Weltweit wurden seit Jahresbeginn über 90 Milliarden Kubikmeter Verflüssigungskapazität pro Jahr genehmigt – davon mehr als 80 Milliarden in den USA. Die Anzahl der LNG-Projekte verdeutlicht die Zuversicht der Branche in die Nachfrage nach LNG. Die USA festigen ihre Position als weltweit größter LNG-Exporteur. 2024 stellten sie rund 20 Prozent des weltweiten LNG-Angebots bereit. 

Die IEA erwartet, dass die weltweite Erdgasnachfrage zwischen 2024 und 2030 jährlich um durchschnittlich 1,5 Prozent wächst – insgesamt um rund 380 Milliarden Kubikmeter. Asien ist der Haupttreiber des globalen Nachfragewachstums und macht etwa die Hälfte des prognostizierten Anstiegs bis 2030 aus. Auch für den Nahen Osten, Eurasien und Nordamerika wird ein deutliches Nachfragewachstum erwartet. In Afrika und Lateinamerika dürfte die Nachfrage moderater steigen. In Europa wird ein Rückgang der Gasnachfrage um 8 Prozent erwartet. Der Bericht geht davon aus, dass der Zubau von LNG-Infrastruktur bei einem gleichzeitigen moderaten globalen Nachfragewachstum, die Preise mittelfristig stabilisieren könnte. 

Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts liegt auf den hohen Treibhausgasemissionen, die die LNG-Produktion verursacht. Durch die Abscheidung und Speicherung von CO2 könnten LNG-Produzenten ihre Emissionen reduzieren. Bis 2030 könnte CCUS ein zentraler Bestandteil neuer LNG-Projekte werden, mehrere Anlagen in Nordamerika, Asien und Australien befinden sich hierzu in einem Übergang von Pilot- zur kommerziellen Nutzung. Parallel dazu erwartet die IEA eine Verdoppelung der Produktion von emissionsarmen Gasen bis 2030, insbesondere bei Biomethan und Wasserstoff. 

Kontakt

Hilden, Marlon
Marlon Hilden Referatsleiter europäische und internationale Energie- und Klimapolitik