Pfadnavigation

Junge Menschen erwarten Corporate Social Responsibility

Ein Kommentar von Ludwig Petersen
Ein umgedrehtes Blatt steckt als "grünes Herz" in der Brusttasche eines Anzuges

Das Herz am rechten Fleck? Auch der Fachkräftenachwuchs achtet immer stärker darauf, ob Betriebe soziale und ökologische Verantwortung übernehmen

© weerapatkiatdumrong / iStock / Getty Images Plus

Ludwig Petersen

© lets GmbH

Die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt spitzt sich weiter zu. Studien zufolge werden schon im Jahr 2025 rund 2,9 Millionen Fachkräfte fehlen. Für junge Menschen bedeutet das: Sie haben die freie Wahl, einen Arbeitsplatz zu finden, der ihren Vorstellungen entspricht.

Viele Unternehmen werden zu spüren bekommen, dass sie im Kampf um Talente untergehen, wenn sie nicht auf diese Wünsche eingehen. Besonders die Generation Z und Millennials lassen sich kaum mehr von belanglosen und vermeintlich attraktiven Benefits überzeugen. Zwar legen auch sie Wert auf interessante Anforderungen im Beruf, flexible Arbeitsbedingungen, finanzielle Anreize oder ein harmonisches Team. Doch tief in ihrem Innern streben sie nach etwas Größerem.

Die Generation Z steht für ein stark ausgeprägtes Bewusstsein für gesellschaftliche und ökologische Belange. Das geht so weit, dass 40 Prozent der Befragten in einer Studie von Deloitte sogar angaben, Jobangebote oder Aufträge abzulehnen, wenn diese nicht mit ihren persönlichen Werten übereinstimmen. Fragt man Mitarbeiter dieser jüngsten Arbeitnehmergeneration einmal, was sie sich von ihrem Arbeitgeber wünschen, wird man überwiegend zu hören bekommen, dass dieser mehr soziale und ökologische Verantwortung übernehmen sollte. Für viele ist dies das ausschlaggebende Kriterium, sich länger als fünf Jahre an ein Unternehmen zu binden.

Corporate Social Responsibility antwortet genau auf dieses Verlangen und den Durst nach Gerechtigkeit auf sozialer sowie ökologischer Ebene. CSR fordert Firmen auf, über den rein finanziellen Gewinn hinauszudenken und freiwillig Verantwortung zu übernehmen. Das umfasst den verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeitern, gesellschaftliches Engagement und den Schutz unserer Umwelt.

Anstatt monatelang darüber zu reden, wünschen sich junge Menschen aber vor allem, dass Unternehmen Taten folgen lassen und in Aktion treten. Die Möglichkeiten im Rahmen von CSR sind dabei vielfältig. Eine konkrete Option, dieser Forderung nachzukommen, ist das Corporate Volunteering. Mitarbeitern wird so ermöglicht, sich während der Arbeitszeit in gemeinnützigen Projekten zu engagieren.

Weitere CSR-Elemente sind mehr Urlaubstage, erweitere Elternzeiten, Corporate Giving in Form von Spenden an gemeinnützige Organisationen oder ökologisch nachhaltige Praktiken im Betrieb etwa durch Recycling. Die Auswahl ist groß – ebenso sollte es das Engagement sein. Unternehmen, die diesen Wandel ignorieren, laufen Gefahr, im Wettbewerb um die besten Talente hoffnungslos zu scheitern.

Der Autor:
Ludwig Petersen ist Geschäftsführer der Lets GmbH, die eine Plattform für Corporate Volunteering betreibt. Dabei handelt es sich um freiwillige gemeinnützige oder soziale Aktivitäten von Mitarbeitern.

Kontakt

Mann steht vor Gemälde und hat die Arme verschränkt.
Thilo Kunze Referatsleiter Infocenter, Chefredakteur POSITION

IHK-Bildungsmagazin Position

Dieser Beitrag stammt aus dem IHK-Berufsbildungsmagazin "Position". Es erscheint jeweils zum Quartalsanfang und bietet vor allem Ausbildern, Personalverantwortlichen und Prüfern Tipps, Ideen und Tools zur Fachkräftesicherung, Best Practices sowie bildungspolitische Vorschläge. Unter www.ihk-position.de begleiten Hintergründe, Bilderstrecken und Videos online das Printprodukt.