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Leichter Anstieg der öffentlichen Verschuldung

Öffentlicher Gesamthaushalt im Herbst 2022 mit 2.325 Milliarden Euro verschuldet
An Öffentliche Verschuldung

© alexsl / E+ / Getty Images

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war zum Ende des 3. Quartals 2022 mit 2.325,0 Milliarden Euro verschuldet. Nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes stieg die öffentliche Verschuldung gegenüber dem Jahresende 2021 um 0,2 Prozent (3,9 Milliarden Euro).

Der Schuldenstand entwickelte sich nicht gleichmäßig. Zugenommen haben die Schulden des Bundes (+1,7 Prozent zum Jahresende 2021) sowie der Gemeinden und Gemeindeverbände (+2,2 Prozent). Weniger Schulden zum Jahresende verzeichneten hingegen die Gemeinschaft der Länder (-3,9 Prozent) sowie die Sozialversicherung (-18,2 Prozent).

Die Schulden des Bundes stiegen zum Ende des 3. Quartals 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 um 25,8 Milliarden Euro auf 1.574,2 Milliarden Euro. Der Schuldenanstieg des Bundes ist auf den weiterhin erhöhten Finanzierungsbedarf des Bundes und seiner Sondervermögen infolge der Pandemiesituation der vergangenen Jahre und der aktuellen Energiekrise zurückzuführen. Sowohl der reaktivierte Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), der eine Kreditermächtigung von bis zu 200 Milliarden Euro bis 2024 hat, als auch das Sondervermögen Bundeswehr hatten bis Ende des dritten Quartales noch keine Finanzmittel aufgenommen.

Schulden der Länder sinken um 24,8 Milliarden Euro

Die Ländergesamtheit war zum Ende des 3. Quartals 2022 mit insgesamt 613,7 Milliarden Euro verschuldet. Das sind 24,8 Milliarden Euro weniger als Ende 2021. Schuldenanstiege gegenüber dem Jahresende 2021 wiesen Berlin (+1,7 Prozent), Sachsen-Anhalt (+1,2 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+0,7 Prozent) auf. In allen drei Ländern ergaben sich die Anstiege aus höheren Wertpapier-Emissionen, um sich günstige Zinskonditionen im Vorfeld erwarteter Zinserhöhungen am Kapitalmarkt zu sichern. Die stärksten prozentualen Schuldenrückgänge gegenüber dem Jahresende 2021 verzeichneten Bremen (-38,5 Prozent), Sachsen (‑11,7 Prozent) und Hessen (-10,1 Prozent).

Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände steigen um 2,9 Milliarden Euro

Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände erhöhten sich zum Ende des 3. Quartals 2022 gegenüber dem Jahresende 2021 um 2,9 Milliarden Euro auf insgesamt 137,0 Milliarden Euro. Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg gegenüber dem Jahresende 2021 wiesen die Gemeinden und Gemeindeverbände in Bayern mit +7,7 Prozent auf, gefolgt von Baden-Württemberg (+7,0 Prozent) und Sachsen-Anhalt (+6,2 Prozent). Die höchsten prozentualen Rückgänge gab es in Thüringen (-3,9 Prozent) und im Saarland (-3,7 Prozent).

Die Sozialversicherung wies im 3. Quartal 2022 einen Schuldenstand in Höhe von 36 Millionen Euro aus, was einen Rückgang um 8 Millionen Euro gegenüber dem Jahresende 2021 bedeutet.

Kontakt

Portätbild Kathrin Andrae
Dr. Kathrin Andrae Referatsleiterin Öffentliche Finanzen