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Negativtrend bei den Unternehmensinsolvenzen dauert an

Schwache Nachfrage ist nicht der alleinige Grund
Mittelstand

© zeljkosantrac / E+ / Getty Images

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen hat inzwischen das Vorkrisenniveau deutlich übertroffen. Die Zuwächse bei den Firmenpleiten hierzulande spiegeln immer stärker die schlechte konjunkturelle Lage wider.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Februar 2024 gegenüber Februar 2023 um fast ein Drittel gestiegen. Im Februar 2024 meldeten die Amtsgerichte 1 785 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 31,1 Prozent mehr als im Februar 2023 und 16,7 Prozent mehr als im Februar 2020 (1 529 beantragte Unternehmensinsolvenzen), dem entsprechenden Vergleichsmonat im Zeitraum vor dem - von Sonderregelungen und niedrigen Insolvenzzahlen geprägten - Zeitraum der Corona-Krise.

Die DIHK rechnet mit weiter steigenden Zahlen, denn: Die wirtschaftliche Lage ist weiterhin sehr schwierig, Entlastungen von staatlicher Seite, etwa bei Steuern, sind nicht in Sicht.

Strukturelle Probleme belasten die Betriebe weiterhin. Sinkende Inflationszahlen und eine stabile Weltwirtschaft geben der Konjunktur hierzulande noch keinen Auftrieb. Strukturelle Probleme wie Fachkräftemangel, weiter hohe Zinsen und - im internationalen Vergleich - hohe Energiekosten schlagen sich unverändert nieder. Diese Gemengelage bringt für etliche Betriebe existenzielle Herausforderungen.

Um diesen Trend zu stoppen und auch umzukehren, brauchen die Unternehmen neben monetären Entlastungen wieder mehr Freiräume, um Chancen zu nutzen. Wichtig sind: weniger Bürokratie, schnellere Verfahren, besserer Zugang zu internationalen Märkten.

Kontakt

Evers, Marc_neu
Dr. Marc Evers Referatsleiter Mittelstand, Existenzgründung, Unternehmensnachfolge