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Manal Corwin wird von April an die einflussreiche Steuerabteilung der OECD leiten. Zuletzt hatte sie als Partnerin die Abteilung für Steuerpolitik und Steuerrecht der KPMG, LLP, in den Vereinigten Staaten geleitet.
Die Juristin und Psychologin, die in Harvard und in Boston studiert hat, löst Grace Perez-Navarro ab, die die Steuerabteilung in Paris nach dem Abgang des Franzosen Saint-Amans kommissarisch geleitet hatte. Als Kind von Einwanderern aus Ägypten ist Frau Corwin zweisprachig aufgewachsen, neben Englisch spricht sie fließend Arabisch. Ihr werden zwei Stellvertreter zur Seite stehen: der Deutsche Achim Pross und der Australier David Bradbury. Bradbury war in seinem Geburtsland Parlamentsmitglied und gehörte als Minister für Wettbewerbs- und Verbraucherschutzpolitik einige Jahre der Regierung an.
Auch Manal Corwin besitzt Regierungserfahrung: Von 2009 bis 2013 war sie im US-Finanzministerium an den Verhandlungen zum automatischen Informationsaustausch in Steuerfragen (Automatic Exchange of Information, AEOI) und zu den Maßnahmen gegen aggressive Steuergestaltung und Gewinnverlagerung (Base Erosion and Profit Shifting, BEPS) beteiligt, zuletzt an führender Stelle. Auf ihrer neuen Stelle wird Frau Corwin dafür Verantwortung tragen, dass die weltweite Neuordnung der Besteuerungsrechte (Säule 1) samt globaler Mindeststeuer (Säule 2) endgültig vereinbart und in den teilnehmenden Staaten – weltweit 140 Staaten – umgesetzt wird. In den Verhandlungen mit den USA könnte ihre amerikanische Staatsbürgerschaft von Vorteil sein. Für ihre heutige Wirkungsstätte ist Corwin keine Unbekannte: Für die USA war sie Mitglied und später Vizevorsitzende des OECD-Steuerausschusses.
Hier die Mitteilung der OECD im Wortlaut: LINK
