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Steuereinnahmen im Juli 2023 im Plus

Gesamteinnahmen der ersten sieben Monate weiter unter Plan
An Steuereinnahmen (1)

© Viorika / E+ / Getty Images

Die Steuereinnahmen in Deutschland (ohne Gemeindesteuern) lagen im Juli 2023 um 15,1 Prozent über den Einnahmen von Juli 2022. Das stark gestiegene Aufkommen ist allerdings durch einen Basiseffekt bei der Lohnsteuer und Nachzahlungen bei der Umsatzsteuer in seiner Dynamik deutlich überzeichnet. Hier finden Sie die aktuellen Zahlen im Überblick.

Die Gemeinschaftsteuern, deren Einnahmen zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden, legten im Vergleich zum Vorjahresmonat 17,7 Prozent zu. Für diesen Anstieg sind vor allem Sondereffekte verantwortlich. Bei der Lohnsteuer, die um 13,7 Prozent zulegte, betrifft dies die kassenwirksam gewordenen Entlastungsmaßnahmen des Steuerentlastungsgesetzes 2022, insbesondere die rückwirkende Erhöhung des Grundfreibetrags und des Arbeitnehmerpauschbetrags sowie die Auszahlung des Kinderbonus, die im Juli 2022 zu Buche schlugen.

Bei der Umsatzsteuer, die ebenfalls kräftig mit 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahrsmonat wuchs, ist diese Veränderung auch durch eine nachträgliche Verbuchung von Einnahmen aus dem sogenannten One-Stop-Shop-Verfahren bedingt. In diesem Rahmen laufen alle betreffenden Einnahmen beim Bundeszentralamt für Steuern ein, das nun den bislang seit Mitte 2021 aufgelaufenen Betrag ausgekehrt hat.

Aufkommen unterhalb der Steuerschätzung

Insgesamt liegt das Aufkommen aus den gemeinschaftlichen Steuern nach den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres nun erstmals, wenn auch mit 0,9 Prozent nur geringfügig, über dem Vorjahresniveau. Die Bundessteuern realisierten in diesem Zeitraum ein kräftigeres Einnahmenplus von nun 3,2 Prozent. Besonders das Aufkommen aus den Ländersteuern, zu denen unter anderem die Grunderwerbsteuer und die Erbschaftsteuer zählen, ist stark rückläufig, wenngleich sich hier die Dynamik abgeschwächt hat. Das Aufkommen liegt nach sieben Monaten des laufenden Jahres 20,0 Prozent unter Vorjahresniveau.

Für die meisten Steuerarten gilt, dass ihr Ist-Aufkommen für das laufende Jahr unterhalb der Prognose der letzten Steuerschätzung von Mai 2023 liegt. Das gilt unter anderem für die Lohnsteuer und die veranlagte Einkommensteuer, die auch die Personenunternehmen zahlen. Für die Ländersteuern gilt diese Entwicklung im Aufkommen insbesondere.

Verteilung auf Bund, Länder und Gemeinden

Die Steuereinnahmen des Bundes nach Verrechnung von Bundesergänzungszuweisungen verzeichneten zu Ende Juli 2023 einen Zuwachs von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Länder verbuchten in diesem Zeitraum ein Minus von 2,8 Prozent. Die Einnahmen der Gemeinden aus ihrem Anteil an den Gemeinschaftsteuern stiegen in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 geringfügig um 0,2 Prozent.

Kontakt

Portätbild Kathrin Andrae
Dr. Kathrin Andrae Referatsleiterin Öffentliche Finanzen