Die Ausgaben des Bundeshaushalts beliefen sich 2024 auf 465,7 Milliarden Euro und lagen damit 2,3 Prozent unter dem Soll. Im Vergleich zu 2023 stiegen sie um 1,9 Prozent (8,5 Milliarden Euro). Die Einnahmen (ohne Münzeinnahmen) betrugen 440,6 Milliarden Euro, 3,1 Prozent mehr als veranschlagt und 12,3 Prozent (48,4 Milliarden Euro) mehr als 2023.
Höhere Steuereinnahmen und Rückflüsse aus früheren Notlagekrediten trugen dazu bei. Rückflüsse aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds-Energie und Corona-Hilfen (8,5 Milliarden Euro) wurden zweckgebunden zur Tilgung von Notlagenkrediten verwendet, nicht zur allgemeinen Haushaltsdeckung.
Finanzierungssaldo und Nettokreditaufnahme
Das Finanzierungsdefizit 2024 betrug 25 Milliarden Euro, gedeckt durch eine Nettokreditaufnahme von 33,3 Milliarden Euro und 0,2 Milliarden Euro Mehreinnahmen. Die Nettokreditaufnahme fiel um 5,7 Milliarden Euro niedriger aus als geplant, eine ursprünglich vorgesehene Rücklagenentnahme von 10,2 Milliarden Euro war nicht erforderlich.
Finanz- und wirtschaftspolitische Kennziffern
- Ausgabenquote: Die Gesamtausgaben stiegen um 1,9 Prozent, während das nominale BIP um 2,9 Prozent wuchs. Dadurch sank die Ausgabenquote leicht auf 10,8 Prozent des BIP.
- Zinsausgabenquote: Rückgang auf 7,3 Prozent der Gesamtausgaben (-0,9 Prozentpunkte gegenüber 2023).
- Zins-Steuer-Quote: 9,1 Prozent der Steuereinnahmen wurden für Zinsausgaben verwendet, 1,4 Prozentpunkte weniger als 2023.
- Steuerfinanzierungsquote: Der Anteil der durch Steuern gedeckten Ausgaben stieg auf 80,5 Prozent (+2,6 Prozentpunkte).
- Primärsaldo (Finanzierungssaldo ohne Zinszahlungen): Erstmals seit 2019 wieder positiv mit +9,2 Milliarden Euro (2023: -27,3 Milliarden Euro).
Investive und konsumtive Ausgaben
Die investiven Ausgaben betrugen 56,7 Milliarden Euro (geplant: 70,6 Milliarden Euro), unter anderem wegen der ausgebliebenen Investition ins Generationenkapital. Bereinigt um Sondereffekte waren die investiven Ausgaben 16,4 Prozent höher als 2023. Höhere Investitionen gab es bei der Deutschen Bahn (+4,4 Milliarden Euro) und der Schieneninfrastruktur (+2,1 Milliarden Euro).
Der Anstieg der konsumtiven Ausgaben gegenüber dem Jahr 2023 ging zum einen auf höhere Personalausgaben (+2,3 Milliarden Euro beziehungsweise +5,8 Prozent) und zum anderen auf eine deutliche Zunahme der Zuweisungen und Zuschüsse (+9,7 Milliarden Euro beziehungsweise +3,5 Prozent) zurück. Letztere stiegen insbesondere durch höhere Ausgaben für Unternehmen sowie für Renten, Unterstützungen u. ä. an natürliche Personen an. Die höheren Zuschüsse an Unternehmen gingen zu zwei Dritteln (1,7 Milliarden Euro) auf einen Buchungseffekt (Veränderung der Verbuchung der Rückflüsse aus den Corona-Soforthilfen) zurück. Bei den Ausgaben für Renten, Unterstützungen u. ä. an natürliche Personen schlugen vor allem höhere Aufwendungen für das Bürgergeld in Höhe von 3,3 Milliarden Euro (+13,0 Prozent) zu Buche.
Klima- und Transformationsfonds
Zusätzlich zum Kernhaushalt wurden über das Sondervermögen "Klima- und Transformationsfonds" 17,8 Milliarden Euro investiert (+2,6 Milliarden Euro gegenüber 2023). Insgesamt beliefen sich die Programmausgaben des KTF auf 41,6 Milliarden Euro (+106,5 Prozent), vor allem durch gestiegene EEG-Förderungen (+18,5 Milliarden Euro) und Gebäudesanierungsmaßnahmen (+3,1 Milliarden Euro).