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Datenräume

Datenräume brauchen auch Speicherorte

© Jasmin Merdan / Moment / Getty Images

Worum geht es?

Mit der Etablierung von Datenräumen soll eine vertrauenswürdige Infrastruktur mit gemeinsamen Standards für einen sicheren Datenaustausch geschaffen werden – das ist sowohl auf europäischer (Datenstrategie der EU) als auch auf deutscher Ebene (Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung) vorgesehen. Geplant ist zunächst eine branchenspezifische Einrichtung (zum Beispiel für Gesundheit, Kultur oder Mobilität), um den sektoralen Bedürfnissen Rechnung zu tragen.

Datenräume bezeichnen ein in sich abgeschlossenes Netzwerk aus dezentralen Rechensystemen. Es kann also jegliche Form von Server beziehungsweise Rechner an das Netzwerk angeschlossen und durch Konnektoren miteinander verbunden werden. Durch die Verbindung untereinander lassen sich Daten zwischen den dezentralen Einheiten austauschen. Im Gegensatz zu einer Datenbank werden die Daten nicht an einem zentralen Ort gespeichert. Sie verbleiben auf den Servern der Dateninhaber, bis ein Austausch vereinbart wird. In Form eines Katalogs kann jeder Teilnehmer des Datenraums die verfügbaren Bestände einsehen und bei Interesse zum Austausch an den jeweiligen Anbieter herantreten.

Wie können Unternehmen profitieren?

Datenräume helfen Unternehmen in vielfältiger Weise beim Datenaustausch und somit bei der Erschließung von digitalen Geschäftsfeldern. Der Datenkatalog verschafft den Unternehmen einen Überblick, welche Daten überhaupt vorhanden sind. Durch die dezentrale Speicherung, behalten Betriebe die Kontrolle über ihre Daten. Jeder einzelne Austausch kann individuell verhandelt werden; das senkt das Risiko, Geschäftsdaten zu verlieren. Darüber hinaus setzen Datenräume Standards an das geteilte Material. So können die Unternehmen sicher sein, dass die gewünschten Daten kompatibel mit den eigenen sind.

Ein Beispiel

Ein bereits existierender Datenraum ist der Mobility Data Space im Verkehrsbereich. Dort können Unternehmen sich anmelden und freiwillig Daten austauschen. Teilnehmende Betriebe sind etwa Verkehrsträger, Fahrzeughersteller, Autovermietungen oder Versicherungen. Auch Verkehrsbehörden beteiligen sich Mobility Data Space.

Beispielsweise möchte ein Straßenbauamt ermitteln, ob es notwendig ist, den Fahrradverkehr von der Straße zu verlagern, oder ob die Abstände zwischen Autos und Fahrräder auch auf der Straße selbst groß genug sind. Dazu kann das Straßenbauamt nun über den Mobility Data Space bei einem Fahrzeughersteller die Sensordaten aus den Autos erfragen. Falls sich das Straßenbauamt und der Fahrzeughersteller über die Bedingungen des Austauschs einigen, wird dieser im Mobility Data Space abgewickelt.


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Kontakt

Porträtfoto Katrin Sobania
Dr. Katrin Sobania Referatsleiterin Wirtschaft Digital (kommissarisch)