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Industrieller Mittelstand gerät immer stärker unter Druck

DIHK-Konjunktur-Insight: Sonderauswertung zur Umfrage von Herbst 2023
industrieller Mittelstand

Bei kleinen und mittelgroßen Industriebetrieben ist die Stimmung derzeit besonders trübe

© fotografixx / E+ / Getty Images

Im Mittelstand – dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft – geraten zunehmend die Industrieunternehmen unter Druck. Der industrielle Mittelstand ist seit Jahrzehnten tragendes Element der deutschen Wirtschaft. Doch die Betriebe mit bis zu 200 Beschäftigten haben jetzt verstärkt mit Problemen zu kämpfen. Das zeigt der DIHK-Konjunktur-Insight zum industriellen Mittelstand.

Martin Wansleben gestikulierend am Mikrofon

Martin Wansleben

© DIHK / Jens Schicke

"Der Blick auf die nächsten Monate hat sich bei kleinen und mittleren Unternehmen deutlich verdüstert. Gerade der industrielle Mittelstand tut sich aktuell besonders schwer", sagt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben zu der Sonderauswertung der Herbst-Konjunkturumfrage 2023. "Die Lage und die Erwartungen sind insgesamt im Mittelstand schon schlecht. Bei den kleinen und mittelgroßen Industriebetrieben geht es aber noch deutlicher bergab. Die Werte liegen unter dem Durchschnitt des Mittelstandes."

"Der Blick auf die nächsten Monate hat sich bei kleinen und mittleren Unternehmen deutlich verdüstert. Gerade der industrielle Mittelstand tut sich aktuell besonders schwer", sagt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Die Lage und die Erwartungen sind insgesamt im Mittelstand schon schlecht. Bei den kleinen und mittelgroßen Industriebetrieben geht es aber noch deutlicher bergab. Die Werte liegen unter dem Durchschnitt des Mittelstandes."

Belastend sind aktuell vor allem die hohen Strom- und Energiepreise – auch und gerade im industriellen Mittelstand. Die jüngst beschlossene Absenkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe ist ein erster richtiger Schritt. Die Stromsteuer für Unternehmen aus anderen Branchen sollte ebenfalls rasch auf den Mindestsatz gesenkt werden, damit auch diesen Betrieben der Pfad zur Klimaneutralität durch Elektrifizierung erleichtert wird. So schnell wie möglich muss jedoch das Energieangebot ausgebaut werden, um die Preise in der Breite zu reduzieren. "Deshalb schlagen wir als DIHK auch StromPartnerschaften für die gesamte Wirtschaft vor", so Wansleben.

Als weiteres Risiko wird von den Betrieben des industriellen Mittelstands die anhaltend schwächelnde Nachfrage genannt. Konjunkturelle Impulse bleiben aus, die notwendigen Investitionen werden auf Eis gelegt. Zudem haben die Betriebe mit Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel zu kämpfen, mit hohen Arbeitskosten und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, die von der Mehrheit der Unternehmen als Geschäftsrisiken genannt werden. Das Risiko einer falsch ausgerichteten Wirtschafts- und Standortpolitik springt mit 51 Prozent in der mittelständischen Industrie sogar auf einen neuen Höchststand. Als Hauptgrund wird vor allem die immer weiter um sich greifende Bürokratie genannt. Fazit: Eine schwache Konjunktur trifft auf strukturelle Herausforderungen, die notwendigen Investitionen bleiben mehr und mehr aus.

"Die Wirtschafts- und Standortpolitik darf den industriellen Mittelstand nicht aus dem Auge verlieren", mahnt Wansleben. "Es ist wichtig, dass die industrielle Basis der deutschen Wirtschaft erhalten bleibt. Besonders die kleinen und mittleren Industrieunternehmen sind wesentlicher Bestandteil der regionalen Wirtschaftsstruktur Deutschlands. Es ist dringend geboten, das Energieangebot für die Wirtschaft auszubauen und Bürokratie abzubauen. Innovationen und Investitionen müssen wir voranbringen."


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Dr. Marc Evers Referatsleiter Mittelstand, Existenzgründung, Unternehmensnachfolge

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Dr. Jupp Zenzen Referatsleiter Konjunktur, Wachstum, Unternehmensbefragungen

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Dominik Ohlig Pressesprecher