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Zwischen Finanzkrise und Corona-Pandemie

Rückblick auf die DIHK-Präsidentschaft des Unternehmers Eric Schweitzer
Eric Schweitzer in Schloss Bellevue

Eric Schweitzer beim Spitzentreffen zur Ausbildung in Corona-Zeiten am 2. Juni 2020

© DIHK / Jens Schicke

Nach zwei Amtszeiten als DIHK-Präsident übergibt Eric Schweitzer den Staffelstab nun an seinen Nachfolger, Peter Adrian. Schweitzer übernahm das Amt kurz nach der Finanzkrise und beendet es, während die Corona-Krise noch nicht überstanden ist. Ein Rückblick auf eine bewegte DIHK-Präsidentschaft.

Eric Schweitzer hatte am 20. März 2013 das Präsidentenamt von seinem Amtsvorgänger Hans Heinrich Driftmann übernommen. Bereits seit 2004 war Schweitzer ehrenamtlicher Präsident der IHK Berlin, ein Amt, das er bis März 2016 innehatte.

Junger Firmen-Chef, jüngster DIHK-Präsident

Und schon bevor Schweitzer zum Präsidenten des bundesweiten DIHK gewählt wurde, galt er als zupackender, schwungvoller junger "Chef", der den Unternehmergeist in die IHK trug und immer "etwas bewegen" wollte. Mit seinem Bruder, Axel Schweitzer, modernisierte er bei der Alba Group plc & Co. KG die Recyclingwirtschaft.

Privat kümmerte er sich um zwei Herzensangelegenheiten, die ihn bewegten: das Alba Berlin Basketballteam und sein jahrelanges Engagement für "Kinderleben – Verein zur Förderung der Klinik für krebskranke Kinder e.V. Berlin".

Als Eric Schweitzer einstimmig an die Spitze des DIHK gewählt wurde, war er erst 47 Jahre alt und damit der jüngste Präsident, den es in der 152-jährigen Geschichte des Deutschen Industrie- und Handelskammertages je gegeben hatte.

Unternehmer-Erfahrung für intensive Krisenbewältigung

Der Beginn von Schweitzers erster Präsidentschaft fiel in eine damals herausfordernde Zeit: Nach der Finanzkrise galt es für die IHKs dafür zu sorgen, dass der Wiederaufschwung in den Regionen auch bei den Unternehmern ankam. Infrastrukturaufbau und Ausbildung gewannen an mehr Bedeutung als zuvor.

Schweitzer brachte nicht nur viel praktische Erfahrung mit ins Amt, die er zu Hause in Berlin als "Chef" des Familienunternehmens "Alba" wie auch als langjähriger IHK-Präsident gesammelt hatte, sondern er brachte auch einen neuen frischen Ton in die bundesweite Kammerlandschaft, der dort bisher nicht zu hören gewesen war.

Klimawende, Bildung und Infrastruktur im Fokus

In Schweitzers zweiter Amtszeit, die 2017 begann, standen die Themen Bildung und Infrastruktur, aber auch Klimawende und Umweltschutz im Vordergrund. Und dann wurde am 11. März 2020 überraschend alles anders: Die WHO erklärte die Corona-Epidemie offiziell zur Pandemie. Einige Historiker werten diese Pandemie als historische Zäsur.

Eric Schweitzer setzte sich als DIHK-Präsident vom ersten Monat an für schnelle Hilfen an krisengeschüttelte Unternehmen ein, denn diese fangen ja nicht nur die einzelnen Unternehmen auf, sondern sind ein Beitrag zur Stabilisierung der Gesamtwirtschaft.

Lücken im Corona-Schutzschild?

Er wies auch als einer der Ersten auf die Lücke hin, die es im sogenannten Corona-Schutzschild für kleine Unternehmen und Soloselbstständige gab. Er warnte vor einer Pleitewelle unvorstellbaren Ausmaßes, die auf die Wirtschaft zurollen würde, und mahnte die Politik zu mehr Tempo bei den Hilfen.

Die Amtszeit von Eric Schweitzer endete satzungsgemäß nach zwei Wahlperioden am 24. März 2021. Nach einem Jahr Corona-Zeit – mitten in der sogenannten dritten Welle – übernimmt nun Peter Adrian, wie Schweitzer damals auch, den Staffelstab in einer ausgesprochen herausfordernden Zeit.

Christine Nadler berichtet für die "Berliner Wirtschaft" über den Präsidenten-Wechsel beim DIHK und blickt dabei auf die Amtszeit von Eric Schweitzer zurück.

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Porträtfoto Philipp Nüßlein
Philipp Amselberg Büro des Präsidenten