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Wettbewerbsfähigkeit zur See

EU-Kommission konsultiert zu Häfen und maritimer Industrie
Schiff mit Containern

Der Hamburger Hafen ist nicht nur ein wichtiger Umschlagplatz für den internationalen Warenverkehr, sondern auch für die Versorgung europäischer Binnenmärkte

© Gerard1610 / iStock / Getty Images

Die EU hat Konsultationen zu zwei Strategien vorgestellt, die direkten Einfluss auf die maritime Wirtschaft haben werden. Vor dem Hintergrund von Resilienz, Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit sollen Häfen und die maritime Industrie gestärkt werden. Die EU-Hafenstrategie war bereits im Mission Letter von Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas als zentrales Vorhaben für die laufende Legislaturperiode festgeschrieben.

Als Grundlage für ein Handeln seitens der EU wird die wichtige strategische Bedeutung der Häfen festgehalten, über die circa 75 Prozent des EU-Außenhandelsvolumens abgewickelt wird. Bei den Häfen laufen Themen wie nachhaltige Energie, militärische Mobilität, Resilienz unter anderem zusammen. Ausländische Einflussnahmen, Drogenhandel, Cyberangriffe und Auswirkungen des Klimawandels sind Herausforderungen, denen sich Häfen gegenübergestellt sehen.

Die EU-Hafenstrategie wird dabei zum Ziel haben, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren, künftige Probleme zu verhindern und Häfen zukunftsfähig zu machen. Dafür sollen Maßnahmen aus Bereichen wie Digitalisierung, Fachkräfte, Innovation, Umwelt und Investitionen ergriffen werden. Aktuell konsultiert die Kommission die Stakeholder, welche Erwartungen an die Strategie vorhanden sind. Als nächster Schritt wird die Strategie dann im 4. Quartal 2025 veröffentlicht werden.

Unter ähnlichen Vorzeichen, aber mit stärkerem Fokus auf Industrieunternehmen, steht die geplante Industriestrategie der EU für die maritime Wirtschaft. Schiffsbau, Hafenausrüstung, Offshore-Energie, Fischerei, Tourismus und weitere Aktivitäten verdeutlichen die Relevanz des Wirtschaftszweigs. Mit der Strategie soll die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors unterstützt und die Abhängigkeit von Drittländern reduziert werden. Den Zugang zu Finanzmitteln plant die Kommission zu vereinfachen, auch, um die grüne und digitale Transformation der Unternehmen zu unterstützen. Nicht zuletzt soll das Problem des Fachkräftemangels angegangen werden. Ebenso wie bei der Hafenstrategie findet auch hier eine öffentliche Konsultation statt. Die Deadline für beide Konsultationen ist der 28. Juli 2025.

Kontakt

Jonas Wöll_quer
Jonas Wöll Referatsleiter Digitaler Binnenmarkt, EU-Verkehrspolitik, Regionale Wirtschaftspolitik